Fakten statt Gefühle: Dies sind die Daten, um die Situation besser einschätzen zu können, wenn Politiker und Medien über die bevorstehende „zweite Welle“ der Coronavirus-Epidemie sprechen.
Trotz der zunehmenden Zahl von Fällen in Deutschland gibt es derzeit Keine Anzeichen einer weit verbreiteten Infektion (So viele neue Fälle) in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Das macht einen SWR-Datenanalyse die aktuellen Koronainfektionszahlen mit Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) bis einschließlich 7. August 2020. Die Neuinfektionen in Deutschland sind daher über viele Bezirke verteilt. Kein Bezirk im Südwesten hat einen kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen verzeichnet, und ein exponentielles, dh besonders starkes Wachstum, ist ebenfalls nirgends zu sehen. Laut SWR-Analyse scheint die Kontrolle des Virus im Südwesten immer noch zu funktionieren. Andere Bundesländer, insbesondere Nordrhein-Westfalen, zeigen jedoch einen anderen Trend.
Hinweis: Die Datenanalyse ist keine Prognose für zukünftige Entwicklungen, sondern spiegelt die Situation zum Zeitpunkt der Auswertung wider. Die Situation kann sich von Tag zu Tag sehr schnell ändern.
Zweite Welle oder permanent
Es gibt eigentlich keine wissenschaftlich-epidemiologische Definition einer „Welle“. Das Bild ergibt sich aus der Darstellung der Verlaufskurve der Neuinfektionen. Das exponentielle Wachstum ist charakteristisch für eine unkontrollierte Epidemie. Die registrierte Anzahl der Fälle vervielfacht sich dann innerhalb weniger Tage. Die Kurve der Anzahl der Neuinfektionen steigt dann steil an wie eine Welle im Meer. In der „ersten Welle“ im März / April lag das Niveau innerhalb von 10 Tagen knapp unter 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Nehmen wir an, es gibt eine „zweite Welle“ und sie ähnelt der ersten, dann müssen drei Dinge gegeben werden:
- Innerhalb weniger Tage vervielfacht sich die Anzahl der registrierten Fälle von Tag zu Tag.
- Die Neuinfektionen betreffen eine relativ große Anzahl von Menschen in der Bevölkerung.
- Und das alles geschieht an vielen Orten gleichzeitig.
SWR Second Wave Radar: Erkennen Sie die Entwicklung der Dynamik
Dies ist nur in wenigen Ländern der Fall, wie die SWR-Datenanalyse in der folgenden Abbildung zeigt:
Erläuterung:
- Jeder Punkt repräsentiert einen Bezirk.
- Wenn die Anzahl der Fälle in vielen Distrikten kontinuierlich zunimmt und ein relativ hoher Kontaminationsgrad erreicht wird, gibt es oben rechts viele Punkte.
- Solange sich die Mehrheit der Stadtteile in der unteren linken Ecke befindet, gibt es keine Anzeichen für den Beginn einer „zweiten Welle“.
- Schwelle: Für das Modell der SWR-Radargeräte der zweiten Welle Nehmen wir eine Provinz an innerhalb von maximal 10 Tagen ein Niveau von mindestens 24,7 Neuinfektionen pro hunderttausend Einwohner erreichen sollte.
Ob die Zahl der Fälle in Deutschland überhaupt wieder zunehmen wird, ist umstritten. Es kann auch vorkommen, dass der aktuelle Zustand isolierter Ausbrüche anhält, ohne dass der Infektionsprozess unaufhaltsam auf der ganzen Linie aufflammt. Der Virologe Prof. Hendrik Streeck sprach in diesem Zusammenhang von einer „permanenten Welle“. In der obigen Streudiagramm würden die Provinzen dann täglich im linken Teil hochschießen, aber schnell wieder sinken.
Zunehmende Fallzahl – kein exponentielles Wachstum
In den letzten Wochen hat der RKI einen Zunahme der gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland inbegriffen. Nirgendwo gab es jedoch ein klassisches exponentielles Wachstum, das große Teile der Bevölkerung stabilisiert und erfasst hätte. Das RKI hat sich in der Woche vom 8. Juni registriert durchschnittlich 344 Berichte pro Tag. Das war der niedrigste Tagesdurchschnitt. Hunderte von Kontaminationsfällen unter Arbeitern der Fleischfabrik Tönnies in Güterloh ließen die Zahlen in der 25. Kalenderwoche in die Höhe schnellen. Erst seit Mitte Juli (29. Kalenderwoche) ist die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in ganz Deutschland wieder gestiegen. In der 31. Kalenderwoche ging es los durchschnittlich 680 Berichte pro Tag ein:
Regionale Kluft: Nordrhein-Westfalen als Fahrer – Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz unauffällig
Derzeit fördern vor allem ländliche Gebiete in Nordrhein-Westfalen die Entwicklung. Es gibt hier eine relativ große Anzahl von Provinzen, die die kritische Schwelle bereits überschritten haben. Die Datenanalyse des SWR geht davon aus, dass für eine „zweite Welle“ innerhalb von 10 Tagen ein Mindestinfektionsgrad von fast 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erreicht werden muss. Dies war am 7. August 2020 in 10 Bezirken Nordrhein-Westfalens der Fall. Mit Ausnahme einiger Ausreißer erreichen die 81 Stadt- und Landbezirke in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz diese Werte in Bezug auf die Breite nicht.
Mehr Coronavirus-Tests – mehr Fälle gemeldet
Gleichzeitig wurden die Tests umfassend erweitert. Es ist davon auszugehen, dass die verschiedenen Teststrategien und -konzepte der Bundesländer nun lokal umgesetzt werden. Vermutlich gibt es auch viel häufiger Umwelt- und Serientests, nachdem Infektionsfälle festgestellt wurden. Es gibt jedoch keine Zahlen oder Statistiken zum Kontext von Coronavirus-Tests.
Der Prozentsatz positiver Coronavirus-Tests steigt
Die Zunahme der Fallzahlen ist daher in gewissem Maße darauf zurückzuführen, dass mehr Tests und immer mehr Infizierte, insbesondere solche ohne Symptome, festgestellt werden. Selbst bei einer angenommenen stabilen positiven Rate von 0,6 Prozent gab es nur wenige hundert Fälle pro Woche. Ein weiteres Zeichen für die Ausbreitung des Virus ist das Erhöhung der positiven Rate:
Fazit
Die Ausbreitung des Coronavirus ist nicht vorhersehbar. Die SWR-Datenanalyse zeigt, dass derzeit ein erhöhtes Ausgangsniveau für Infektionen und akute Ausbrüche vorliegt. Es besteht jedoch immer noch keine Tendenz, dass Neuinfektionen in Deutschland allgemein und kontinuierlich zunehmen.
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