Wiederaufbau nach 2000 Jahren: Leichen aus Pompeji waren wahrscheinlich Herr und Sklave

Wiederaufbau nach 2000 Jahren: Leichen aus Pompeji waren wahrscheinlich Herr und Sklave

Bei Ausgrabungen in der antiken Ruinenstadt Pompeji finden Archäologen zwei gut erhaltene Skelette. Den Forschern gelingt es, die Lebensbedingungen beider Männer zu verstehen. Mehrere Indikatoren zeigen, dass sie ungleich miteinander verbunden waren.

Archäologen in Pompeji haben es geschafft, zwei antike Opfer der historischen Vulkankatastrophe am Golf von Neapel auf sensationelle Weise zu rekonstruieren. Die Überreste der beiden Männer, von denen angenommen wird, dass sie vom Ausbruch des Vesuvs am 25. Oktober 79 n. Chr. Überrascht waren, wurden laut dem Museum in Pompeji bei Ausgrabungen im Bereich einer Vorstadtvilla gefunden.

Die Experten waren begeistert, wie viele Details über das Duo, wie z. B. ihre Kleidung, gefunden werden konnten. Die Forscher entdeckten die Überreste eines jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, vermutlich eines Dieners oder Sklaven, und eines Mannes, von dem angenommen wurde, dass er zwischen 30 und 40 Jahre alt ist.

Das ältere Opfer war etwa 1,62 Meter groß und aufwändiger gekleidet. Nach ihren Analysen vermuten die Wissenschaftler, dass er eine Tunika und einen Wollmantel trug. Die Wirbel des 1,56-jährigen Jungen wurden zusammengedrückt, was auf schwere körperliche Arbeit hinweist. Er trug daher eine kurze Tunika.

Computeranimation und Laser in Aktion

Die beiden Männer waren wahrscheinlich von dem Vulkanausbruch überrascht.

(Foto: Bild Allianz / dpa)

Die Ausgrabungen in der Villa in Civita Giulina, rund 700 Meter nordwestlich von Pompeji, waren schon seit einiger Zeit im Gange. 2017 wurden dort auch Pferdereste entdeckt. Die nun an den Männern präsentierten Ergebnisse wurden ermöglicht, weil sich die Skelette in Hohlräumen unter erstarrter Vulkanasche befanden, hieß es. Die Forscher verwendeten Laser und Computeranimationen. Eine Methode, die schon lange angewendet wurde, konnte dann verwendet werden, um Abgüsse der Körper zu machen.

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Italiens Kulturminister Dario Franceschini sprach von einer „außergewöhnlichen Entdeckung“. Das Museumsgelände der antiken römischen Stadt Pompeji ist wegen der Koronapandemie geschlossen – wie alle Museen in Italien. Aber die Forschung geht weiter.

Pompeji wurde 79 n. Chr. Bei den Ausbrüchen des Vesuvs versenkt. Asche, Schlamm und Lava begruben die Siedlungen. Die historische Stadt wurde im 18. Jahrhundert wiederentdeckt. Seitdem sind immer wieder neue Erkenntnisse zutage getreten. Die archäologische Stätte ist eine der beliebtesten Attraktionen in Italien.

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