Update zu ADAPT-Kartoffelsortenversuchen in Österreich (November 2022)

Update zu ADAPT-Kartoffelsortenversuchen in Österreich (November 2022)

Das ADAPT-Projekt zielt darauf ab, neue Strategien zu entwickeln, um Kartoffeln an die schwierigen Wachstumsbedingungen der Zukunft anzupassen. Ebenso erfordert die Sortenprüfung neue Strategien, um die Verträglichkeit verschiedener Sorten zu identifizieren und zu verstehen und Landwirte bei ihrer Sortenwahl zu unterstützen.

Im Rahmen des Projekts führen die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und das österreichische Kartoffelzüchtungsunternehmen NOES (NÖ Saatbaugenossenschaft GmbH) Feldversuche mit ausgewählten Sorten durch, um Verbesserungen zu Standard-VCU-Protokollen vorzuschlagen.

2022 wurde das erste Jahr der österreichischen Kartoffelsortenprüfungen erfolgreich abgeschlossen. Dasselbe Set aus 16 Kartoffelsorten wurde an vier verschiedenen Standorten in Österreich angebaut, die teilweise von schwerer Dürre im Jahr 2022 geprägt waren.

Um der Bedeutung des Bio-Sektors in Österreich und der EU Rechnung zu tragen, wurden die Feldversuche teilweise unter ökologischen Landbaubedingungen durchgeführt. Die phänotypische Bewertung der Sorten wurde durch verschiedene technologische Ansätze ergänzt.

Dadurch wurden große Datenmengen generiert, die auch in den NIB-Modellierungsansatz einfließen, um Schlüsselkomponenten zu entwirren, die für die Anpassung an Umweltbelastungen wichtig sind. Feldversuche helfen auch bei der Bewertung der lokalen Leistung und der biotischen Stresstoleranz von Kartoffelsorten, die aus den umfassenden ADAPT-Feldversuchen ausgewählt wurden, die in Spanien und den Niederlanden durchgeführt wurden.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Identifizierung relevanter Merkmale gelegt, die mit der Reaktion auf abiotischen Stress verbunden sind, und auf die Bewertung der Möglichkeit, die Toleranz gegenüber abiotischem Stress in die Sortenbewertung aufzunehmen.

Alle Feldversuchsstandorte befanden sich in den wichtigsten österreichischen Kartoffelanbaugebieten. Sie waren vor allem durch geringe Jahresniederschläge und heiße, trockene Sommer (pannonisches Klima) und ein Testgebiet durch höhere Niederschläge und ein maritim-kontinentales Klima gekennzeichnet.

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Die Kartoffeln wurden im April 2022 gepflanzt und je nach Standort zwischen August und September geerntet. Um eine ausreichende Anzahl von Wiederholungsproben für zuverlässige Aussagen zur abiotischen Stresstoleranz bereitzustellen, wurde jede Sorte in fünf Versuchen in jeweils vier Wiederholungsparzellen angebaut.

Die 16 Sorten wurden mit dem Schwerpunkt ausgewählt, ein breites Resistenzspektrum gegenüber abiotischem Stress abzubilden – von tolerant bis anfällig. Elf Sorten von Kartoffelzüchtern, die an ADAPT beteiligt sind, nämlich HZPC, Solana, Meijer und NOES, werden in ADAPT-Feldversuchen in Spanien und den Niederlanden auch auf Trockenheits- und Hitzetoleranz getestet.

Fünf weitere NOES-Sorten sind an österreichische Umweltbedingungen angepasst und wurden aufgrund ihrer potenziellen Stresstoleranz aufgenommen.

Die phänotypische Bewertung der Sorten wurde durch verschiedene technologische Ansätze ergänzt, um die relevanten Merkmale im Zusammenhang mit der Reaktion der Kartoffel auf abiotischen Stress zu identifizieren: Bewässerung, Drohnenflüge, Umweltsensoren, Bewertung des Knollenbildungsprozesses sowie RNA- und molekulare Analyse.

Auf einem von Dürre betroffenen Standort wurden zwei Versuche nahe beieinander platziert, einer bewässert und der andere unbewässert. An den anderen drei Standorten wurde, wie für den Kartoffelanbau in Österreich üblich, auf Bewässerung verzichtet.

Sprinkler-Bewässerungssystem

In vier Versuchen wurden Drohnenflüge am 16. Juni bzw. 7. Juli durchgeführt.

Fliegende Drohne. Dienstleister: Blickwinkel Agrarconsulting, Kirchdorf am Inn, Michael Treiblmeier.

Am 2. Mai wurden an jedem Teststandort Umweltsensoren, einschließlich Bodensensoren, installiert, um Luft- und Bodentemperatur, Luftfeuchtigkeit und Bodenfeuchtigkeit zu messen.

Umgebungssensor. Dienstanbieter: Iot Systems GmbH, Wolfsberg, Martin Vaibar.

An zwei Standorten wurden zusätzliche Parzellen angelegt, um die Unterschiede im Knollenbildungsprozess zwischen den 16 Sorten zu drei Zeitpunkten zu bewerten.

Blattmaterial für die RNA-Sequenzierung wurde Ende Juni gesammelt. Zusätzliches Blattmaterial wurde Anfang Juli von der Universität Wien für Stoffwechselanalysen aus dem bewässerten und unbewässerten Versuch gesammelt.
Am 14. Juli wurden die bewässerten und unbewässerten Feldversuche im Rahmen eines Feldtages interessierten Landwirten vorgestellt. Da der Juli sehr heiß und trocken war, waren die Leistungsunterschiede zwischen den bewässerten und unbewässerten Versuchen deutlich sichtbar.

Susanne Kirchmair (NOES) präsentiert die ADAPT-Kartoffelfeldversuche während des Feldtages am 14.07.22 und Fotos der bewässerten und unbewässerten Sortenversuche am 21.07.22.

Aktuell werden bei der AGES Feldversuchsdaten wie Kartoffelertrag, Kartoffelqualität, Drohnendaten und Umweltsensordaten verarbeitet. Darüber hinaus werden an der Universität Wien und dem NIB RNA-Sequenzierungen und molekulare Analysen durchgeführt. Im Jahr 2023 ist derselbe Versuchsplan geplant, um die Ergebnisse der österreichischen Sortenprüfungen 2022 zu validieren.

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