„Corona kommt langsam zurück, aber leider mit aller Kraft“
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Nach der Infektion mit dem Koronavirus von 174 Erntearbeitern hat Bayern die Geldbuße für landwirtschaftliche Betriebe wegen Koronadelikten erhöht. Ministerpräsident Söder bestand auf der strikten Einhaltung der Regeln – und wiederholte seine Forderung nach obligatorischen Tests für wiederkehrende Urlauber.
B.Ayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat gewarnt, dass die Regeln zur Bekämpfung der Pandemie nach der Corona-Masseninfektion auf einem bayerischen Bauernhof strikt eingehalten werden müssen. „Corona verzeiht nicht“, sagte Söder am Montag in München. Unangemessenheit, mangelnde Vorsicht und teilweise vorsätzliche Verstöße gegen Hygienekonzepte und -regeln sind das Problem. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz ist daher ebenso wichtig wie die Erweiterung der Testmöglichkeiten und möglicherweise die Quarantäne.
„Corona kommt langsam zurück, aber leider mit aller Kraft“, sagte Söder. Es ist daher wichtig sicherzustellen, dass einige Fälle nicht allmählich zu einer zweiten Infektionswelle werden. „Vorsicht sollte oberste Priorität bleiben“, sagte der CSU-Chef.
Im Falle eines Verstoßes gegen die Hygienevorschriften werden künftig 25.000 € fällig, anstatt der bisherigen 5.000 €, wie Söder angekündigt hat. Als weitere Folge des aktuellen Falles in Mamming (Bezirk Dingolfing-Landau) sollten die landwirtschaftlichen Betriebe während der Erntezeit, die Tag und Nacht ohne Vorankündigung möglich ist, in kürzeren Abständen als zuvor inspiziert werden, sagte Söder. Außerdem müssen alle Saisonarbeiter in Bayern auf Corona getestet werden.
Der Fall Mamming hatte die Behörden und Politiker erschreckt. Das große Gemüseunternehmen beschäftigt derzeit fast 500 Erntearbeiter aus verschiedenen Ländern und mehr als ein Drittel ist mit dem Corona-Erreger infiziert. Der Hof ist jetzt unter Quarantäne gestellt und mit einem Bauzaun eingezäunt. Niemand darf das Gelände verlassen, Lebensmittel werden geliefert.
Die Behörden bieten jetzt mehr als 3.300 Einwohnern der Gemeinde kostenlose Koronatests an. Da die Erntearbeiter wenig Kontakt zur lokalen Bevölkerung hatten, geht die Bezirksbehörde bisher davon aus, dass sich der Befall nicht außerhalb der Farm ausgebreitet hat.
Bayern will Flug-, Zug- und Autofahrer auf Koronaviren testen
Bayern will auch Luft-, Zug- und Autofahrer auf das Koronavirus testen. Neben den Flughafenteststationen wird es auch Stationen für Koronatests auf den Autobahnen in den Gebieten Walserberg, Pocking und Kiefersfelden sowie an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg geben.
Söder wiederholte auch seine Forderung nach obligatorischen Tests für zurückkehrende Urlauber aus Risikobereichen. Er forderte die Bundesregierung auf, die Rechtsgrundlage für die obligatorischen Tests durch das Infektionsschutzgesetz zu legen. Sobald das Gesetz in Kraft ist, testet Bayern Rückkehrer aus Risikobereichen auf den Flughäfen. Söder sagte, dass diese Pflicht „absolut“ und „so bald wie möglich“ kommen sollte. Bayern wird nun alles organisatorisch vorbereiten, damit es sofort mit obligatorischen Tests beginnen kann, wenn die Bundesregierung dies vorsieht.
Söder sagte, er sei „sehr besorgt“ über die Rückkehr aus dem Urlaub. Zu dieser Zeit zeigten die Menschen in privaten Umgebungen große Nachlässigkeit. Während die Situation in Alters- und Pflegeheimen, im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel unter Kontrolle ist, wird die Vorsicht vergessen, beispielsweise bei privaten Partys. Im privaten Bereich sind derzeit keine weiteren Maßnahmen erforderlich, sagt Söder. Die Situation wird jedoch genau überwacht und im Zweifelsfall konsequent beantwortet. Die Sommerferien in Bayern haben gerade erst begonnen, so dass Urlauber im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch nicht zurückgekehrt sind.
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