Hirnstimulation
Neben der Schuhsohle kann ein sogenannter „Neurostimulator“ auch die Lebensqualität von Parkinson-Patienten verbessern. Anfang dieses Jahres wurde der weltweit erste Parkinson-Patient in der neurochirurgischen Klinik der LMU-Klinik in München mit einem Elektrodengerät behandelt, das eine Hirnstimulation verwendete. Es ähnelt einem Herzschrittmacher, nur dass es nicht das Herz, sondern bestimmte Teile des Gehirns elektrisch stimuliert.
Dies könnte in Zukunft eine Behandlung ermöglichen, bei der die Stimulation speziell an die Anforderungen der jeweiligen Aktion angepasst wird, wie z. B. Gehen oder Sprechen. Noch schwierigere Alltagssituationen wie das gleichzeitige Sprechen und Gehen können auf diese Weise besser gehandhabt werden.
Gehirnsignale empfangen
Die Methode ist als Deep Brain Stimulation (DBS) bekannt und wird seit Jahrzehnten zur Behandlung von neurologischen Bewegungsstörungen eingesetzt. Jetzt hat es sich auch bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit als wirksam erwiesen. Nachdem die Aktivität der motorischen Zentren im Gehirn gemessen wurde, sendet der Stimulator Impulse mit unterschiedlichen Stimulationsstärken aus.
In letzter Zeit wurde auch die sogenannte BrainSense-Technologie verwendet. Zum ersten Mal werden die Gehirnsignale des Patienten dauerhaft aufgezeichnet. In Verbindung mit selbst aufgezeichneten Ereignissen im Zusammenhang mit Symptomen oder Nebenwirkungen von Medikamenten kann eine gezielte, personalisierte und datengesteuerte Neurostimulation durchgeführt werden.
Künstliche Intelligenz misst das Fortschreiten der Krankheit
Der Schauspieler Michael J. Fox, bekannt für die 80er-Jahre-Trilogie „Back to the Future“, leidet seit seinem 30. Lebensjahr an der Parkinson-Krankheit. Im Jahr 2000 gründete er die Michael J. Fox-Stiftung für Parkinson-Forschung (MJFF), die Mittel für die Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen sammelt und verteilt. Die Stiftung hat kürzlich mit der IT-Gruppe IBM zusammengearbeitet, um ein System auf der Basis künstlicher Intelligenz (KI) zu entwickeln, das erkennen soll, wie weit eine Krankheit fortgeschritten ist.
Da sich Parkinson bei vielen Patienten durch unterschiedliche Symptome manifestiert, ist es für Ärzte oft sehr schwierig, das genaue Stadium der betroffenen Person zu beurteilen. Besonders wenn er mit Medikamenten behandelt wird und seine Beschwerden dadurch „gemildert“ werden. Das sollte sich in Zukunft ändern. Selbst wenn die Bewegungsabläufe eines Patienten durch das Medikament verbessert werden und sein typisches Zittern (Tremor) gelindert wird, muss der Algorithmus das „wahre Ausmaß“ der Krankheit erkennen.
Parkinson verstehen
Patienten sprechen auch unterschiedlich auf ihre Medikamente an. Während einer für die Behandlung besonders empfänglich ist, wird der andere wenig Erleichterung empfinden – selbst wenn sie sich im selben Stadium befinden. Das Erkennen dieser Unterschiede ist das Ziel des Algorithmus.
Das Modell wurde mit Patientendaten trainiert, die vom MJFF gesammelt wurden. Die individuelle Behandlung kann nicht nur mit Hilfe künstlicher Intelligenz verbessert werden, sondern wird hauptsächlich zum besseren Verständnis der Krankheit eingesetzt. IBM hofft, den Algorithmus in Zukunft auf Alzheimer und Amyothrophische Lateralsklerose (ALS) anwenden zu können.
Freiberuflicher Alkoholiker. Begeisterter Webfanatiker. Subtil charmanter Zombie-Junkie. Ergebener Leser.
You may also like
-
Österreichische Gletscher ziehen sich „mehr denn je“ zurück: Messung
-
Von der NASA ins All geschickte Samen, Forstdienst kehrt zur Erde zurück und erschafft eine neue Generation von „Mondbäumen“
-
Wie die Vereinigten Arabischen Emirate ein Raumschiff zum Mars schickten – beim ersten Versuch
-
Die seltensten Wolken der Welt erscheinen über der Bucht von San Francisco
-
2023: Massive Menschenmassen in Abuja, als APC-Frauen und -Jugendliche eine Kundgebung für die Präsidentschaft von Tinubu/Shettima abhalten