„Wir haben eine höhere Chance auf weiße Weihnachten als letztes Jahr“, sagt Wetterexperte Jan Schenk von „The Weather Channel“. Seine Einschätzung: Flächen aus einer Höhe von 500 Meter, vor allem in Süddeutschland und im Mittelgebirge, hätte die größte Chance auf Schnee beim Festival. In Norddeutschland liegt die Wahrscheinlichkeit nur bei 30 Prozent, in Süddeutschland bei mindestens 50 bis 60 Prozent.
Der Grund dafür ist der polare Wirbel. „Es ist viel dynamischer als 2019“, sagt Schenk. Während es im vergangenen Jahr einen sehr stabilen Polarwirbel gab, tritt Mitte Dezember 2020 ein „Flattern“ auf. Dies könnte bedeuten, dass die Temperaturen im Dezember wieder überdurchschnittlich sind, aber nicht ganz so mild wie im Vorjahr.
Auch das Azorenhoch spielt eine Rolle. Dieses Hochdruckgebiet auf den Azoren im Nordatlantik hat einen Einfluss darauf Wetter in Zentraleuropa. Während es den ganzen November über eher schwach war, hat es jetzt unerwartet zugenommen, berichtet der Meteorologe Schenk. Es kann den Jet blockieren, was wiederum hin und wieder zu kaltem Dezemberwetter, Regen und Schnee führen würde. Das starke skandinavische Hoch verstärkt auch den kalten Einfluss des Niederdrucks in Mitteleuropa.
Temperaturen von 0 bis 0,5 Grad erwartet
Deutschland liegt direkt an der Grenze mit einem viel zu warmen Osteuropa einerseits und einem kühlen Westeuropa andererseits. Die Grafik zeigt eine Vorhersage von „The Weather Channel“ für den 21. bis 27. Dezember dieses Jahres. Dementsprechend könnten die Temperaturen in weiten Teilen Deutschlands an diesen Tagen bei etwa 0 Grad liegen, in den östlichsten Gebieten bei etwa 0,5 Grad. Dies wären ideale Bedingungen, damit der Niederschlag in dieser Zeit als Schneeflocken vom Himmel fällt.
Am Wochenende: starker Schneefall in den Alpen
Der erste Schnee dieses Winters könnte am kommenden Wochenende fallen – und teilweise stark. „Es gibt Anzeichen für eine unglaubliche Schneekatastrophe in den Südalpen, großflächig mit Neuschneezahlen von einem Meter und mehr“, berichtet Jan Schenk. „Dies deutet bereits darauf hin, dass der Einfluss des Niederdrucks in Mitteleuropa bestehen bleibt. Dies würde insbesondere für Süddeutschland bedeuten, dass es immer Notfälle gibt. Hier ist die Chance auf eine weiße Weihnacht tatsächlich am größten.“
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