Österreichische und tschechische Patienten teilen sich Europas erstes grenzüberschreitendes medizinisches Zentrum

Österreichische und tschechische Patienten teilen sich Europas erstes grenzüberschreitendes medizinisches Zentrum

An der österreichisch-tschechischen Grenze hat Europas erstes grenzüberschreitendes medizinisches Zentrum eröffnet. Wo einst der Eiserne Vorhang regierte, kümmern sich heute Ärzte und Dolmetscher um Patienten aus beiden Ländern.

„Der Bevölkerung der Grenzregion zu Tschechien fehlen derzeit Hausärzte“, erklärt Hausarzt Christian Schäfer.

Patientin Jana Motlová muss nur wenige Meter über die tschechische Grenze fahren, um einen Facharzt in Österreich aufzusuchen. Zuvor musste der 32-Jährige eine Stunde in die nächste tschechische Stadt fahren.

„Wir haben auch keinen Gynäkologen“, sagt sie. Wir hatten schon einmal einen, aber leider nicht mehr. Es gibt nicht einmal einen Zahnarzt.

Das österreichische Gmünd und das tschechische Ceske Velenice sind seit Jahrzehnten durch Stacheldraht getrennt.

Heute will das neue Ärztezentrum „Healthacross“ die Infrastruktur der Region mit rund 40 Ärzten und Gesundheitsdienstleistern unter einem Dach medizinisch beleben.

Bei der Einweihung wies der tschechische Gesundheitsminister Adam Vojtěch darauf hin, dass Gesundheit keine Grenzen habe.

„Ich denke, es könnte auch ein großartiges Beispiel für andere Länder in Europa sein“, sagte er. Wir leben in der Europäischen Union, daher ist es ein großer Vorteil, dass wir keine Grenzen haben – keine physischen Grenzen. „

„Wir arbeiten schon sehr lange, 15 Jahre, an diesem Gesundheitsregion-Projekt“, sagt Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Dies war nur möglich, weil wir durch verschiedene regionale Fördermittel von der Europäischen Union finanziell unterstützt wurden. Programme.“

Dank EU-Fördergeldern wurden zudem über 9.000 Tschechen im nächstgelegenen österreichischen Krankenhaus stationär und ambulant behandelt. Derzeit müssen diese Leistungen noch individuell von der jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse genehmigt werden. Dieses Hindernis wird Anfang nächsten Jahres beseitigt.

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„Natürlich sind die Gesundheitspreise in Tschechien und Österreich unterschiedlich, daher müssen wir dieses Erstattungsproblem lösen“, erklärt Vojtěch.

Inzwischen hat Österreich mit der Slowakei und Ungarn eine neue grenzüberschreitende Gesundheitskooperation gestartet. Das Problem in ländlichen Gebieten ist oft der Ärztemangel. Die Tschechen und Österreicher hoffen nun, dass sich das mit dem Healthacross-Zentrum ändert.

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