Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, zwei enge Verbündete des in Ungnade gefallenen Altkanzlers Sebastian Kurz, sind zurückgetreten.
„Es war mir eine Ehre, für Österreich zu arbeiten, und ich danke Ihnen für das mir entgegengebrachte Vertrauen“, sagte Schramböck bei der Bekanntgabe seines Rücktritts per Videobotschaft am Montag (9. Mai).
Sein Rücktritt überraschte politische Beobachter. Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders PuhKöstinger wird diesen Sommer in einem privaten Unternehmen verbringen.
Für den ohnehin gebeutelten konservativen Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der Kurz ins Kanzleramt gefolgt ist, hat die zweite Rücktrittswelle heftige Kritik von Oppositionsparteien hervorgerufen. Die erste kam unmittelbar nach Kurz‘ Rücktritt und betraf den damaligen Finanzminister Gernot Blümel.
„Österreich braucht in der größten Sozial- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg eine entschlossene und handlungsfähige Regierung“, sagte SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter. „Was wir derzeit erleben, ist genau das Gegenteil“, fügte er hinzu.
Branchenverbände ihrerseits nehmen traurig Abschied von der Ministerin. Laut dem konservativen Wirtschaftsverband ÖWB sei der Minister ein „starker Sprecher unserer heimischen Unternehmen“ gewesen.
Schramböck, die von Kurz aus der Privatwirtschaft für eine Regierungsposition geholt wurde, sah ihre Amtszeit durch mehrere Fehler getrübt, wie ihr kostspieliges und weitgehend erfolgloses „Austrian Mall“-Konzept, das Amazon durch die Konsolidierung lokaler Einzelhändler bekämpfen wollte.
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