Österreichische Bank am stärksten von Sanktionen betroffen – EURACTIV.de

Österreichische Bank am stärksten von Sanktionen betroffen – EURACTIV.de

Die Raiffeisen Bank International (RBI) könnte ihr gesamtes Geschäft in Russland schließen, das rund ein Drittel ihres Umsatzes ausmacht. Experten sagen, dass sie die europäische Bank ist, die am meisten unter dem Russland-Sanktionspaket leiden wird.

Österreichs zweitgrößte Bank hat bereits dramatische Verluste erlitten, ihr Börsenwert hat sich in den vergangenen zwei Wochen halbiert. Ein erheblicher Teil der Einnahmen stammt aus Russland, da die Bank dort seit dem Fall des Eisernen Vorhangs stark investiert hat.

Damit wäre die RBI nach Angaben von Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Wien, gemessen an der Bilanzsumme die am stärksten betroffene Bank in Europa, noch vor UniCredit und Societe Generale.

„Dort muss jetzt ein Schutzschirm aufgespannt werden, damit es bei der RBI nicht zu echten Problemen kommt“, sagte er. Ö1.

Entsprechend ReutersDie Bank hat bereits einen Notfallplan aufgestellt und erwägt, Russland zu verlassen, wo sie derzeit in Bezug auf die Vermögenswerte auf Platz zehn der Banken rangiert.

Bisher hat die Bank jedoch die Existenz solcher Notfallpläne bestritten. „Die RBI hat nicht die Absicht, Russland zu verlassen“, sagte ein RBI-Sprecher die Presse.

Doch sollte die russische Wirtschaft zusammenbrechen, käme die russische Tochtergesellschaft der RBI unter enormen Druck, da sie in Russland Kredite über 11,6 Milliarden Euro vergeben hat, aber nur über 2,4 Milliarden Euro an Mitteln verfügt.

Experten sagen jedoch, dass das Unternehmen seinen geografischen Fokus aufgrund von Unsicherheiten über zukünftige Geschäftsmöglichkeiten wahrscheinlich von Russland weg verlagern wird, was weitere Investitionen in der Region unwahrscheinlich macht.

Die Europäische Zentralbank hat bereits Banken mit engen Verbindungen zu Russland – wie die RBI – genauer unter die Lupe genommen.

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