Der österreichische Finanzminister Magnus Brunner hat den jüngsten Vorstoß der Wirtschafts- und Binnenmarktkommissare Paolo Gentiloni und Thierry Breton heruntergespielt, die ein gemeinsames Kreditprogramm zur Bewältigung der aktuellen Wirtschaftskrise gefordert haben.
Die beiden Kommissare argumentierten in einem Leitartikel dafür F.A.Z dass Deutschlands Plan, 200 Milliarden Euro zur Bekämpfung der steigenden Energiepreise auszugeben, negative Auswirkungen auf den gesamten Binnenmarkt haben würde, und forderte eine gemeinsame Fiskalpolitik, die durch gemeinsame Kreditaufnahme finanziert wird.
Brunner wies jedoch die Berufung der französischen und italienischen Kommissare zurück und sagte, es handele sich um eine „Privatmeinung“ der Kommissare.
„Mir scheint, dass dies nicht die allgemeine Meinung innerhalb der Kommission ist“, sagte er.
Österreich ist einer der fiskalisch konservativsten Staaten in der EU, der die sogenannten „Sparsamen Vier“ anführte, die sich gegen die Idee einer gemeinsamen Kreditaufnahme für den EU-Wiederaufbaufonds aussprachen.
Der österreichische Minister fand aber auch kritische Worte für den nördlichen Nachbarn und dessen 200-Milliarden-Euro-Hilfspaket, darunter eine Obergrenze für Gas- und Strompreise.
„Es wäre sicherlich sinnvoll, auf europäischer Ebene Vorschläge zu machen, um dieses nationale Kommen und Gehen einzuschränken. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Es ist eine europäische Herausforderung“, sagte Brunner.
(Oliver Noyan | EURACTIV.de)
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