Alle 5000 bis 7000 Jahre kommt der Komet „Neowise“ der Erde so nahe, dass er mit bloßem Auge gesehen werden kann. Am 23. Juli ist es wieder soweit: „Neowise“ fliegt in einer Entfernung von „nur“ 103 Millionen Kilometern an unserem Planeten vorbei. Der Himmelskörper erscheint bereits am Nachthimmel.
Am Morgen gegen drei Uhr am nordnordöstlichen Sternenhimmel haben Sie die Möglichkeit, „Neowise“ zu sehen – bevor es von der aufgehenden Sonne verdunkelt wird. „Ab dem 18. Juli ist es in Deutschland nur noch abends zu sehen“, sagt die Wissenschaftlerin Carolin Liefke vom Astronomiehaus in Heidelberg.
Es ist immer noch unklar, wie hell der Leuchtpunkt mit seinem Schwanz leuchten wird, wenn er sich der Erde nähert. „Kometen sind immer etwas unvorhersehbar. Wir müssen nur abwarten“, schätzt der Experte. Es ist auch ungewiss, wo es tatsächlich zu sehen ist.
Sehen Sie den Kometen „Neowise“ mit bloßem Auge: Das Wetter ist wichtig
Denn laut dem deutschen Wetterdienst in Offenbach ziehen mindestens am Samstag (11. Juli) weiterhin dicke Wolken über Deutschland und versperren den Blick zum Himmel.
Der russische Kosmonaut Ivan Vagner hat dieses Problem nicht, er zeigt ein Foto des Kometen mit dem wissenschaftlichen Namen C / 2020 F3. Es wurde auf der Internationalen Raumstation aufgenommen.
Komet wurde erst im März entdeckt – vom Neowise-Weltraumteleskop
Der seltene Besucher wurde erst im März dieses Jahres von dem kürzlich reaktivierten Neowise-Weltraumteleskop entdeckt, von dem er auch seinen Namen erhielt. Das Teleskop dreht sich ständig um die Erde und sucht nach unbekannten Himmelsobjekten.
Die Straße des Schwanzsterns vom 15. bis 25. Juli
Der Komet „Neowise“ mit dem fastenden Namen C / 2020 F3 ist bis etwa Ende des Monats am Himmel zu sehen – zuerst mit bloßem Auge und später mit einem Fernglas. „Für unerfahrene Beobachter ist der beste Beobachtungszeitraum der 15. bis 25. Juli“, sagte Manfred Gaida, Astronom und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Gegenwärtig erscheint der helle Schwanzstern unter optimalen Beobachtungsbedingungen kurz vor Sonnenaufgang im Sternbild Fuhrmann sehr, sehr tief am Horizont.
Lesen Sie auch: So nah wie nie zuvor – die Sonde nimmt Bilder der Sonne aus 77 Millionen Kilometern Entfernung auf
Übrig geblieben von der Entstehung unseres Sonnensystems
Kometen passieren oft die Sonne, aber die meisten können nur in Teleskopen gesehen werden. Die spektakulär hellen Schwanzsterne wie die schönen Kometen Hale-Bopp und Hyakutake aus den Neunzigern sind dagegen sehr selten.
Kometen gelten als Überreste der Entstehung unseres Sonnensystems vor etwa 4,6 Milliarden Jahren. Sie werden oft mit schmutzigen riesigen Schneebällen aus Eis, Staub und Stein verglichen. Wenn sich diese Brocken der Sonne nähern, während sie sich durch den Weltraum bewegen, bilden sie oft Schwänze aus Gas und Staub.
Surf-Tipp: Asteroid, Komet und Meteorit – das sind die Unterschiede
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