Hotspot kurz vor der 500er-Inzidenz: Hildburghausen schließt Schulen und Kindertagesstätten

Hotspot kurz vor der 500er-Inzidenz: Hildburghausen schließt Schulen und Kindertagesstätten

Hotspot kurz vor der 500 Inzidenz
Hildburghausen schließt Schulen und Kindertagesstätten

In keinem Bezirk ist der Ausbruch derzeit schlimmer als in Hildburghausen. Viele Tests wurden noch gar nicht analysiert. Der Bezirksverwalter des Thüringer Hotspots plant daher eine 7-Tage-Inzidenz von 500. Die Maßnahmen werden daher verschärft.

Nach einer besonders hohen Anzahl von Koronainfektionen innerhalb einer Woche wird der Thüringer Landkreis Hildburghausen ab Donnerstag alle Schulen und Kindertagesstätten schließen. Der Landkreis und die thüringische Landesregierung stimmten dem zu, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner stieg am Montag auf 396. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gibt es in keinem anderen Bundesland eine höhere Inzidenz von sieben Tagen.

Wie der Sprecher des thüringischen Gesundheitsministeriums weiter erklärte, sollten alle Kinder und Schüler sowie das Lehrpersonal auf eine Infektion mit dem Koronavirus getestet werden. Dafür hat das Ministerium bereits 11.000 Antigen-Schnelltests organisiert. Die Bundeswehr habe Unterstützung für die Tests versprochen, hieß es.

Bezirksverwalter Thomas Müller geht davon aus, dass sich die Infektionssituation weiter verschlechtern wird. „Wir werden jetzt in Richtung 500 marschieren“, sagte er und bezog sich auf die 7-Tage-Inzidenz. Dieser Wert kann daher am Dienstag erreicht werden, da viele Koronatests noch nicht gemäß MDR analysiert wurden.

Bemerkenswerter Infektionsprozess

Müller hatte lange gefordert, Schulen und Kindertagesstätten zu schließen. Insgesamt ist die Situation so, dass kaum eindeutige Infektionsquellen identifiziert werden können. „Es geht über alle Altersgruppen“, sagte der Bezirksverwalter. „Wir müssen uns vor die Welle stellen und sie brechen.“ Klare Infektionsquellen sind kaum zu erkennen. Mittlerweile gibt es in allen Institutionen allgemeine Fälle. Schulen, Kindertagesstätten, Verwaltungen, Polizei und auch Altenheime sind massiv betroffen.

Nach Angaben des Ministeriums ist die Kinderbetreuung für Kinder im Distrikt garantiert. Für den gesamten Distrikt sei eine neue Regelung geplant, die strengere Kontaktbeschränkungen beinhalten werde, sagte der Sprecher.

Aus Müllers Sicht ist auch der Infektionsprozess in Hildburghausen bemerkenswert, da es sich um einen Landkreis ohne echte Ballungsräume handelt. „Das sind 63.000 Einwohner auf einer Fläche von rund 937 Quadratkilometern“, sagte er. Fast 3,8 Millionen Menschen leben in einem ähnlichen Gebiet in Berlin. In der Hauptstadt hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg derzeit den höchsten Wert mit einer 7-Tage-Inzidenz von 350. Dies ist der vierthöchste Wert in Deutschland.

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