Nummer 41 beschwert sich – und macht Heckler & Koch große Probleme
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Der Waffenhersteller kämpft um den Großauftrag, die Bundeswehr mit einem neuen Sturmgewehr auszustatten. Aber jetzt drohen Widrigkeiten von einer anderen Seite: Ein farbenfroher Schauspieler in der Finanzszene verklagt die Gruppe.
H.Eckler & Koch befasst sich nicht nur mit der rechtlichen Bearbeitung des zunächst verlorenen Sturmgewehrbefehls der Bundeswehr. Nach Angaben von WELT sollte nun auch eine gerichtliche Überprüfung durchgeführt werden, um festzustellen, ob einige der Beschlüsse der letzten Hauptversammlung mit der Mehrheitsübernahme des französischen Investors Nicolas Walewski ordnungsgemäß zustande gekommen sind. Eine Rücktrittsklage (AZ 31 O 67/20 KfH) ist beim Landgericht Stuttgart anhängig. Der Waffenhersteller bestätigt dies auf seiner Homepage.
Die Finanzholding CDE (Compagnie de Développement de l’Eau) des Investors Walewski trat im Sommer in das in Oberndorf ansässige Unternehmen ein. Eine virtuelle Hauptversammlung Ende August hat dann das neue Kräfteverhältnis durch Änderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats festgelegt.
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Derzeit werden vier Abstimmungsbeschlüsse angefochten. Einschließlich der Entlastung des Verwaltungsrates und der Verkleinerung des Aufsichtsrats. Der Ex-Mehrheitsaktionär Andreas Heeschen, der nach wie vor Anteile am Waffenhersteller hält, dürfte laut Walewski keine Chance mehr auf einen Kontrollposten haben.
Heckler & Koch gibt keine Angaben zum Kläger. Aus dem Notarprotokoll der Hauptversammlung, das WELT zur Verfügung steht, geht jedoch hervor, dass nur der Aktionär Nummer 41, Metropol VermVerw + GrSt GmbH, Einspruch gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung eingelegt hat. In dieser Hinsicht ist sie die einzige, die jetzt zur Klage berechtigt ist.
Chef der in Köln ansässigen Metropol ist der in der Szene der börsennotierten Unternehmen bekannte Geschäftsführer Karl-Walter Freitag. Seit Jahren treten der Unternehmer und seine Metropole wiederholt mit Vermeidungsmaßnahmen auf.
Oft geht es um mehr Geld für die Aktionäre, wenn sie aus Unternehmen vertrieben werden. Für den Waffenhersteller war das aber kein Problem.
Die Motive und Interessen der Klage bleiben daher undurchsichtig. Metropolitan Boss Freitag konnte nicht kurzfristig für eine Stellungnahme erreicht werden.
Auf Anfrage machte der Unternehmer Heeschen geltend, er habe die Klage weder direkt noch indirekt eingeleitet. „Das ist nicht mein Stil“, sagte Heeschen.
Die rechtlichen Auseinandersetzungen trafen den Waffenhersteller zu einer Zeit, in der das Unternehmen, das wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt ist, Ruhe braucht.
Experten erwarten neue Verzögerungen, bis die Bundeswehr ihr Sturmgewehr erhält
Mitte September erlitt Heckler & Koch (H & K) zunächst eine Niederlage, weil das Verteidigungsministerium den Konkurrenten CG Haenel aus Suhl, der das günstigere Angebot unterbreitete, in einer Ausschreibung für das G36-Nachfolgegewehr auswählte. H & K widersetzte sich der Auszeichnung, indem es auf Patentverletzungen hinwies.
Infolgedessen wurde der gesamte Beschaffungsprozess für den millionenschweren Vertrag über 120.000 neue Sturmgewehre Anfang Oktober vom Verteidigungsministerium eingestellt.
Angeblich gibt es eine Beschwerde von H & K gegen den Wettbewerber, der indirekt im Besitz der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ist und für den einige ehemalige H & K-Mitarbeiter arbeiten. Experten rechnen nun mit weiteren Verzögerungen, bis die Bundeswehr ein neues Sturmgewehr erhält.
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