Sonntag, 15. November 2020
Der Erfolg hat viele Namen: Allroad, Cross oder Gravel. Hammerbikes sind Rennräder für den rauen Bereich und waren in den letzten Jahren neben E-Bikes das Boom-Segment in der Fahrradwelt. Es gibt kaum einen Hersteller ohne Schotterrad im Sortiment – von Canyon über Cannondale bis Stevens oder Specialized. Die Anforderungen an die Fahrräder mit Fallstangen und Laufflächenreifen sind hoch: eine Anwendung, der sie nicht gewachsen sind? Es gibt kaum welche, sagen die Hersteller.
Kritikern entgegenwirken
Schotterräder sind nichts Neues, sie gibt es schon seit Langlaufrennen – also seit über 100 Jahren. Nur der Begriff Marketing ist neu. Andererseits unterscheiden sie sich von den heutigen wettbewerbsfähigen Cyclocross-Motorrädern, weil für sie technische Spezifikationen der World Cycling Association UCI gelten, beispielsweise für die Reifenbreite. Schotterfahrräder für den Heimgebrauch werden dagegen häufig mit dickeren Gummis verwendet – für mehr Komfort im Alltagssport. Wir überprüfen die Ansprüche basierend auf dem Rose Backroad AL GRX RX600.
Die Absicht
„Schotter“ bedeutet „Schotter“: Im Gegensatz zu einem Rennrad mit schmalen Reifen kommt der Backroad AL auf Schotterstraßen, aber auch auf schlechten Radwegen, auf Waldwegen und auf Einzelwegen gut zurecht, sagt Linus Hartung von Roses Marketingabteilung. Gleichzeitig ist es jedoch für höhere Geschwindigkeiten auf der Straße ausgelegt. Darüber hinaus hat es eine Rahmengeometrie wie ein Ausdauer- oder Marathon-Rennrad – so werden die weniger kompromisslosen Trainingsrennräder für ambitionierte Amateursportler oft genannt.
Zu den typischen Kunden zählen laut Hartung Rennradfahrer, die sich in den Offroad-Bereich wagen, Mountainbiker, die in den Langstreckenbereich einsteigen möchten, oder Anfänger, die die Gravitation für sich entdecken. Im Gegensatz zu einem Rennrad ist der Radfahrer „an nichts gebunden“, sagt Hartung. „Das erklärt den Erfolg.“
Die Technologie
Schotterräder wie das Rose sind für Rennräder konzipiert, aber Sie sitzen aufrecht als auf einem professionellen Flitzer. Die unteren Bögen des Rennlenkers sind hier leicht freigelegt, im Fachjargon spricht man von Fackel. Je mehr Fackel laut Hartung, desto besser können Sie Schläge abfedern, während Sie auf rauem Boden mit einem abgewinkelten Handgelenk und breiteren Armen fahren.
Der Lenkwinkel, dh der Winkel zwischen Lenkkopf und Boden, beträgt 70 Grad und ist daher flacher als bei einem Rennrad. „Aber es fährt leiser, besonders im Gelände“, sagt Hartung. Beruhigend wirkt auch der leicht verlängerte Radstand, der bei Mountainbikes meist länger ist. Das Herzstück sind jedoch die Reifen, die für den schlanken Fahrradtyp ziemlich breit sind. Auf den 28-Zoll-Aluminiumrädern des Schweizer Zulieferers DT Swiss sind 40-Millimeter-Schalen montiert.
„Der gesamte Komfort wird durch die Reifen erzeugt“, sagt Hartung. Weil hier Federgabeln und Rahmendämpfung fehlen, ebenso wie Dämpfungselemente am Sattel oder Vorbau, wie sie bei einigen Schotterrädern zu finden sind. Die Vollcarbon-Gabel erhöht den Komfort höchstens auf subtile Weise. Wie im Genre üblich werden Scheibenbremsen verwendet. Hier befinden sich vorne und hinten 160 Millimeter Shimano-Scheiben. Im Gegensatz zu Felgenbremsen sorgen sie auch bei nassen und schlammigen Bedingungen für einen nahezu unbeeinträchtigten Verzögerungseffekt.
Bis vor kurzem wurden fast alle Rennradgetriebe auf Schotterrädern installiert: Hier ist der Shimano GRX jedoch die erste Gruppe, die für Schotter ausgelegt ist. Sie sind in verschiedenen Versionen erhältlich, mechanisch und elektronisch, mit einem oder zwei Kettenblättern vorne für feinere Sprünge zwischen den Gängen. Auf der Backroad arbeitet die Variante mit einem Kettenblatt (40 Zähne) und einer 11-Gang-Kassette. Das kleinste Ritzel hat 11, die größten 42 Zähne. Es ist ein sogenannter Kettenstabilisator integriert, der mit einem Ein-Aus-Schalter am Schaltwerk betätigt wird. Mit „Ein“ sollte verhindert werden, dass die Kette in unebenem Gelände herausspringt. Im ausgeschalteten Zustand läuft der Stromkreis bei geringerer Federspannung etwas ruhiger.
Der treibende Eindruck
Mit einem Gesamtgewicht von nur 9,4 Kilo fährt der Backroad mit Aluminiumrahmen und Kabinengabel leicht. Zuallererst sind wir unterwegs und fahren mit Geschwindigkeit. Kein Problem. Mit der Kette am kleinsten Kettenrad ist das Übersetzungsverhältnis so groß, dass sich die Trittfrequenz bei Geschwindigkeiten weit über 30 km / h nicht zu hektisch anfühlt. Ein Rennrad hat ein größeres Kettenblatt und ist im direkten Vergleich noch luftiger und hat dank schmaler Reifen weniger Widerstand, aber das Rose-Fahrrad ist auch einer der schnelleren Typen. Nur die Abstufung der Zahnräder könnte feiner sein.
Wir drehen. Die Backroad nimmt bereitwillig den Schotterweg im Wald unter den Tunneln. Es versteht sich von selbst, dass es den Kies nicht so glatt bügelt wie ein vollgefedertes Mountainbike. Aber mit Rennradreifen wäre es hier weitaus unangenehmer. Spätestens wenn das Wurzelsystem viele einzelne Trails abdeckt, zeigt es die Grenzen der Backroad. Die Treffer fühlen sich zu hart an, das Vorderrad rutscht immer wieder zur Seite. Wenn es in unebenem Gelände, wie z. B. einem Waldweg, sehr steil wird, werden Sie früher als bei vielen Mountainbikes aus dem Sattel gezwungen. Früher oder später mangelt es an Traktion.
Auf der anderen Seite bieten die 40-Millimeter-Reifen dank des Seitenprofils guten Grip in schnellen Kurven – auch auf staubigen Feldwegen. Trockene Sandhänge setzen das Fahrrad aber auch an seinen Platz. Hier gibt es eine Einstellschraube: Wenn Sie den Luftdruck auf gut zwei bar senken, können Sie den Grip und den Komfort etwas erhöhen. Dies ist eine willkommene Option für das Fahrrad mit dem steifen Rahmen, da Aluminium im Gegensatz zu Stahl kaum eine dämpfende Wirkung hat. Schotterräder aus Stahl sind jedoch selten und meist teurer.
Ausrüstung, Zubehör, Peripheriegeräte
Wie bei Rennrädern üblich, wird der Backroad auch ohne Pedale geliefert. Einstiegspedalsätze mit Klicksystem sind ab 40 Euro zusätzlich erhältlich, aber diejenigen, die leichte Carbonpedale wollen, können auch 90 Euro und mehr ausgeben.
Dank der vielen Rahmenösen hat jeder, der das Fahrrad aufrüsten möchte, Optionen. Es gibt zwei Schraubpunkte für Flaschen- und Schlosshalter am Sitz und am Unterrohr sowie zwei weitere Ösen am Oberrohr, beispielsweise für eine Rahmentasche. Eine kleine Pumpe kann an der Unterseite des Unterrohrs angeschraubt werden, sollte aber beim Fahren im Schlamm schnell schmutzig werden.
Wenn Sie den Allroad als Pendler verwenden möchten, können Sie Kotflügel an den entsprechenden Halterungen anbringen. Es wurden sogar Befestigungspunkte an der linken Kettenstrebe für einen Ständer in Betracht gezogen. Und wenn Sie eine Bikepacking-Tour machen möchten, bietet die Carbongabel drei Anschraubpunkte für Lowrider-Gepäckträger. Alternativ können Sie den vorkonfigurierten Backroad Randonneur einschließlich Beleuchtung verwenden.
Der Preis
Mit 1799 Euro bietet der Backroad AL GRX RX600 ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wenn Sie sich für das Einstiegsmodell der Backroad AL-Serie entscheiden, das 1549 Euro kostet und mit der etwas schwereren RX400-Gruppe ausgestattet ist, sparen Sie 250 Euro. Dazwischen liegt die Variante mit den 1×11 Apex-Zahnrädern von Sram.
Das Endergebnis
Wer auf einem Schotterrad sattelt, liegt voll im Trend und erweitert sein Terrain. Mit der Rose rollt ein ausgeklügeltes Stück Technologie mit Allrounder-Tugenden unter den Boden. Wer im Gelände oder unterwegs sportliche Höchstleistungen erbringen möchte, sollte jedoch ein Rennrad oder ein Mountainbike verwenden.
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