Die Deutsche Lufthansa muss für ihr milliardenschweres Rettungspaket bis zu 24 Start- und Landeplätze in Frankfurt und München liefern. Die größte Billigfluggesellschaft Europas, Ryanair, sieht ihre Chance. Er will jetzt Marktanteile von der Kranlinie nehmen.
Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair will sich für die neuen Start- und Landerechte in Frankfurt am Main und München bewerben. Ryanair wird „seine Chancen auf dem deutschen Markt nutzen“, sagte Dara Brady, Marketingdirektorin der Fluggesellschaft, Nachrichtenmagazin „Focus“.
Als Gegenleistung für die Unterstützung der Bundesregierung in Milliardenhöhe muss die Lufthansa den Wettbewerbern an den beiden Flughäfen maximal 24 Start- und Landerechte (Slots) übertragen. Laut „Focus“ könnte Ryanair an jedem der beiden Flughäfen vier weitere Flugzeuge stationieren. Brady erwähnte daher mögliche Flugziele noch nicht. Die EU-Kommission plant, in Kürze Einzelheiten zum Ausschreibungsverfahren zu veröffentlichen.
Ryanair plant, Lufthansas Rettung in Frage zu stellen
Ende Juni gab die EU-Kommission grünes Licht für das von der Bundesregierung unterstützte 9-Milliarden-Euro-Programm für Lufthansa, das von der Corona-Krise schwer getroffen worden war. Mit der Beihilfe sind eine Reihe von Bedingungen verbunden: Neben Spielautomaten gibt es auch ein Verbot von Dividendenzahlungen und eine Beschränkung der Übernahme von Wettbewerbern.
Ryanair hat eine Klage wegen staatlicher Beihilfen angekündigt. Covid-19 könne keine Entschuldigung dafür sein, Wettbewerbsgesetze zu ignorieren, sagte das Unternehmen Ende Juni. Die Fluggesellschaft ergreift bereits staatliche Beihilfemaßnahmen gegen Air France und die skandinavische Fluggesellschaft SAS.
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