3.500 Stellen werden abgebaut, 14 Filialen werden geschlossen: Die Krise bei den Elektronikeinzelhandelsketten Mediamarkt und Saturn verschärft sich. Die Muttergesellschaft Ceconomy wird die Entscheidung bei Bedarf verkaufen, Verdi kritisiert sie.
Mit den kranken Elektronikketten Medienmarkt und Saturn Etwa 3.500 der rund 45.000 Vollzeitstellen werden abgebaut. Der Mehrheitsaktionär der beiden Ketten, die Holding Ceconomy, gab nach einer Sitzung des Aufsichtsrats in Düsseldorf bekannt, dass Arbeitsplätze, insbesondere in anderen europäischen Ländern, in den nächsten zwei bis drei Jahren verloren gehen würden. Die Ketten sollten effizienter arbeiten.
Die Gruppe beschloss außerdem, 14 verlustbringende Geschäfte zu schließen. Weitere könnten folgen: Die Zahl der Märkte in Europa könnte wieder leicht sinken, sagte er.
Die Union Verdi hatte die Pläne bereits scharf kritisiert: „Kürzungen und Downsizing sind Anzeichen für ein Versagen des Managements und haben Unternehmen nie gerettet“, sagte Orhan Akman, der Leiter der Federal Trade Group.
MediamarktSaturn: Downsizing kostet zunächst Geld
Mit der Renovierung erwartet Ceconomy Einsparungen von etwas mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr, deren Löwenanteil ab dem Geschäftsjahr 2022/23 beginnen soll. Aber vor allem kostet es Schrumpfen Geld: Die Kosten für die Umsetzung der Pläne werden voraussichtlich rund 180 Millionen Euro betragen, von denen ein erheblicher Teil im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 erwartet wird.
Die Minderheitseigentümer von MediamarktSaturn, die Familie Kellerhals, unterstützten die Entscheidung zur Renovierung. In der Vergangenheit gab es immer Meinungsverschiedenheiten mit ihr in strategischen Fragen.
Die Corona-Krise verschärfte die bestehenden Probleme
Ceconomy war wie aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks von Online-Händlern Amazonas noch vor dem Ausbruch von Corona-Pandemie in Krise und Stellenabbau eingetreten; Die Koronafolgen hatten die Probleme verschärft.
Die Holding verzeichnete im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 einen Verlust von 309 Millionen Euro aufgrund der offiziell verhängten Schließung von Filialen und hoher Abschreibungen. Im Mai und Juni war ein Umsatzwachstum zu verzeichnen. Als die Quartalszahlen am Donnerstag vorgestellt wurden, sah sich Ceconomy wieder auf dem richtigen Weg.
„Nach dem Ende der Ladenschließungen haben wir im Mai schnell wieder Fuß gefasst“, sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann. Dabei spielte vor allem der Erfolg des Online-Geschäfts eine Rolle, das bereits im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz beitrug. Für das Gesamtjahr erwartet der Elektronikeinzelhändler trotz der Schließung der Filialen im April nur noch einen leichten Rückgang der währungsbereinigten Umsätze.
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