Der Ursprung des Lebens auf der Erde ist immer noch ein Rätsel. Es ist nicht wahr, dass es keine Modelle dafür gibt. Einige Forscher gehen davon aus, dass die ersten Prototypen aus RNA stammen, andere betrachten Membranen mit einem Peptidstoffwechsel als Keim des Lebens. Wieder andere glauben, dass das ursprüngliche genetische Material einst aus Mineralien bestand – erst später durch Nukleinsäuren ersetzt. Aber alle Theorien sind nur Stück für Stück. Und ein endgültiges Experiment, das die eine oder andere Variante bevorzugen würde, ist nicht in Sicht. Niemand hat jemals Leben im Labor geschaffen.
Experimentieren Sie in der Raumstation
Angesichts dieser unsicheren Faktoren verschieben einige Forscher das Problem „nach draußen“. Nach der sogenannten Panspermie-Hypothese hätte das Leben nicht auf der Erde entstehen können, sondern wäre über Kometen oder Asteroiden hierher gekommen.
Dieses Szenario wurde ebenfalls nicht bewiesen, aber ein Experiment von Akihiko Yamagishi hat die alte Hypothese bestätigt. Der Astrobiologe der Universität für Pharmazie und Biowissenschaften in Tokio setzte Bakterien an der Außenseite der ISS-Raumstation bis zu drei Jahre lang den feindlichen Bedingungen im Weltraum aus und untersuchte dann den Zustand der Zellen im Labor.
Ergebnis: Einige Bakterien der Gattung Deinococcus haben den Ausdauertest überstanden. Zusätzlich zu ihrer fundamentalen Robustheit (die oft in Experimenten nachgewiesen wurde) ist ihre Fähigkeit zur Bildung von Kolonien wahrscheinlich entscheidend. Wie Yamagishi im Tagebuch Grenzen in der Mikrobiologie schreibt, dass die Bakterien auf der Oberfläche der Kolonien gestorben waren, während die im Inneren bei ausgezeichneter Gesundheit waren.
Überlebe den Flug zum Mars
Die Zellaggregate bieten offenbar einen wirksamen Schutz gegen Strahlung: Je mehr Bakterien es gibt, desto besser: Nach Yamagishis Berechnungen könnte eine 0,5-Millimeter-Kolonie außerhalb der ISS 15 bis 45 Jahre überleben; In der Weite des Weltraums, wo die Bedingungen noch grausamer sind, könnte eine Ein-Millimeter-Kolonie acht Jahre überleben. „Dies deutet darauf hin, dass Deinococcus auch eine Reise von der Erde zum Mars oder in die entgegengesetzte Richtung überleben könnte“, sagte Yamagishi.
In jedem Fall liefert die Studie konzeptionell neues Futter für die Panspermie-Hypothese, da Forscher bisher angenommen haben, dass sich Bakterien oder andere einfache Lebensformen in den Hohlräumen von Himmelskörpern vor kosmischen Strahlen verstecken müssten, um längere Passagen im Weltraum zu überleben. Nach Yamagishis Experiment ist dies in einem Netzwerk – der japanische Biologe nennt diese Variante „Massenmohnpermia“ – nicht unbedingt erforderlich – die Bakterien schützen sich gegenseitig. Die Hypothese hat jedoch eine Schwäche. Sollte der Keim des Lebens auf der Erde tatsächlich aus dem Weltraum kommen, würden die Ursprünge der Naturgeschichte verschoben – aber immer noch ungeklärt.
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