Beim Finale in Hockenheim im vergangenen Jahr stellte die DTM ein 1.200 PS starkes Elektroauto vor, das ab 2023 die Basis für eine neue Serie bilden könnte und möglicherweise einen automatisierten Batteriewechsel bei Boxenstopps beinhaltet.
Seinen zweiten öffentlichen Auftritt in Österreich hat der Prototyp am Samstag und Sonntag, allerdings ohne Piloten im Cockpit. Stattdessen steuert der amtierende DTM-Trophy-Champion Tim Heinemann das Auto von einem Simulator aus, der sich auf dem Gelände von AVL Racing in Graz befindet, 82 km vom Red Bull Ring entfernt.
Möglich macht dies das Drive-by-Wire-System von Schaeffler, das die Räder mit elektrischen Impulsen ansteuert.
Da keine physische Verbindung zwischen Lenksäule und Getriebe erforderlich ist, ermöglicht die Technologie dem Fahrer, das Auto aus der Ferne zu steuern.
Eine Version des Drive-by-Wire-Systems, Space Drive von Schaeffler genannt, wird bereits in den Autos von Timo Glock (BMW), Sophia Floersch (Audi) und Maximilian Buhk (Mercedes) eingesetzt, allerdings mit Fahrersitz aus dem Cockpit jederzeit und steuern das Auto mit einem Lenkrad.
Die DTM hat sich mit mehreren Partnern zusammengetan, um die Demo Wirklichkeit werden zu lassen, wobei der US-IT-Riese Cisco die neueste 5G-Technologie einsetzt, um eine unterbrechungsfreie Verbindung zwischen dem ferngesteuerten Auto und dem Simulator zu gewährleisten.
Die Serie sagte, dass der Pilot immer den Unterschied zwischen Gewinnen und Verlieren ausmachen sollte, aber er könnte sich vorstellen, in Zukunft eigenständige oder ferngesteuerte Technologien zu integrieren. Er sagte, diese Systeme könnten verwendet werden, wenn die Sicherheit auf der Strecke verbessert oder sichergestellt werden soll, dass alle Fahrer bei einem Safety-Car-Eingriff fair behandelt werden.
Elektroauto DTM 2022
Foto von: Alexander Trienitz
„Der DTM Electric Remote Run ist der nächste Schritt auf dem Weg zu einer Reihe voll elektrifizierter Hochleistungsrennen“, sagt Benedikt Böhme, Geschäftsführer der DTM ITR Organisation.
„Das Projekt zeigt Elemente, die künftig in einer ganz neuen Serie globaler und elektrisierender Rennen zum Einsatz kommen könnten, wie wir sie mit DTM Electric neben der bewährten DTM etablieren wollen. Außerdem zeigt es die Innovationskraft unserer Plattform die mobilitätsorientierten Entwicklungen der Zukunft.“
Matthias Zink, Vorstand Automotive Technologies, Schaeffler, ergänzt: „Als Partner der DTM-Serie beweist Schaeffler Innovationskraft und Pioniergeist.
„Der Einsatz unter Extrembedingungen während des Remote Runs ist ein Beleg für den hohen Reifegrad unserer Technologie und ein entscheidender Schritt in der Entwicklung zur Serienreife.
„Das im Concept Car DTM Electric implementierte Space Drive-System ist eine Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren, die sich mit mehr als einer Milliarde gefahrenen Kilometern auf öffentlichen Straßen bestens bewährt hat. Wir danken allen Partnern, die zu diesem Projekt beigetragen haben. „
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