Die kleinen Punkte schwirren zufällig durch den Raum. Wenn sie sich berühren, sind sie wahrscheinlich mit dem Coronavirus infiziert. Solche Simulationen ging eine solche Visualisierung in den letzten Monaten um die Welt, wurde der meistgelesene Beitrag in der Geschichte der Washington Post. Wissenschaftler haben lange mit solchen Computersimulationen gearbeitet. Aber wie nah kommen sie der Realität? Der Doktorand Jamie Webster und sein Professor Martyn Amos haben gerade herausgefunden, dass menschliche Betrachter praktisch nicht mehr zwischen modernen Simulationen und echten Menschenmengen unterscheiden können. Dein Studium erschien am Mittwoch in der Fachzeitschrift Royal Society Open Science. Die Ergebnisse sind auch überraschend, da die Probanden vor einigen Jahren die vorherrschenden Computermodelle entdecken konnten.
Jede Videosequenz zeigt die Bewegung einer realen und einer simulierten Menge. Findest du den richtigen? Lösung am Ende des Artikels.
Es gibt viele Möglichkeiten, echte Personengruppen von künstlich geschaffenen Gruppen zu unterscheiden. Messwerte werden häufig verglichen, beispielsweise die Durchschnittsgeschwindigkeit der Personen oder die Anzahl der Kollisionen in einem bestimmten Zeitraum. Algorithmen können entsprechend angepasst werden, Simulation und Realität rücken näher zusammen – wie nahe Webster und Amos es herausfinden wollten. Die Informatiker verwendeten den legendären Turing-Test, benannt nach dem Informatiker Alan Turing. 1950 schlug er vor, dass Menschen abwechselnd mit Computern und anderen Menschen chatten sollten. Wenn die Probanden keinen Unterschied mehr bemerkten, war die Maschine – in diesem Fall der Chatbot – den Menschen gleich.
Mehr als 35 Prozent haben Simulation und Realität bei jedem Test verwechselt
Ein ähnliches Verfahren wurde bei den Massen angewendet: Die britischen Forscher zeigten ihren Probanden Videos, in denen sich gelbe Punkte auf einer Oberfläche zufällig hin und her zu bewegen scheinen. Einige von ihnen summen absichtlich auf ein Ziel zu, andere scheinen zufällig zu wandern. Die Studienteilnehmer sahen zwei dieser Videos sechs Mal nebeneinander – eines zeigte die Bewegungen der Studenten auf einem College-Campus, das andere war eine Computersimulation.
Mit durchschnittlich anderthalb Paaren waren die Probanden korrekt – ein schlechtes Ergebnis, schließlich hätten sie allein durch Vermutung durchschnittlich drei Erfolge erzielt. Interessanterweise haben sich über 35 Prozent der Zuschauer immer geirrt. Diese Gruppe konnte daher einen Unterschied in den Bewegungen der Punkte feststellen. Sie verwechseln jedoch Realität und Simulation. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass viele Menschen bestimmte Vorstellungen von Menschenmengen haben, die in der Praxis nicht unbedingt anwendbar sind. Von Computern erzeugte Menschenmengen scheinen eher dieser Idee zu entsprechen.
Lösung: Die Videos A, A, B, A, B, B (in dieser Reihenfolge) zeigen das Verhalten eines echten Publikums.
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