Youssoufa Moukoko feiert am Freitag seinen 16. Geburtstag. Von da an darf er nach den speziell angepassten DFL-Statuten in der Bundesliga spielen.
Aber von diesem Tag an wartet sein größter Gegner auf ihn – die höchste Erwartung in der Geschichte der Bundesliga.
Nie zuvor musste sich ein Spieler, insbesondere kein junger Mensch, auf dem Weg zu seinem ersten professionellen Auftritt mit so vielen Superlativen in Bezug auf sein Talent und seine Fähigkeiten auseinandersetzen.
Von Weltmeistern wie Nationaltrainer Joachim Löw über BVB-Kollegen wie Erling Haaland bis hin zu internationalen Superstars schwärmen alle von den außergewöhnlichen Fähigkeiten des in Kamerun geborenen Mittelstürmers, der als 13-Jähriger in der Dortmunder U17 debütierte und dies seitdem tut erzielte 137 Tore in 81 Pflichtspielen.
In Artikeln über Moukoko stürzen sich Jugendtrainer, Gefährten und Gegner mit Lobeshymnen. Der jüngste Bundesligaspieler aller Zeiten, Nuri Sahin gibt in der Strömung nach Kicker ein tolles Interview – exklusiv über Moukoko (Überschrift: „Das U19 ist zu einfach für ihn“).
Mit all dem unglaublichen Talent, der Qualität des Jahrhunderts, von der viele Beobachter glauben, dass Moukoko sie hat – der größte Test wartet jetzt auf ihn. Neben erfahrenen Top-Verteidigern wie Jérôme Boateng, Dayot Upamecano oder Martin Hinteregger, die mit Sicherheit die hochgelobten Unterschiede zu den Youngsters zeigen wollen und werden, warten maximale Herausforderungen auf ihn.
Die psychologische Komponente ist bei Moukoko entscheidend
Die psychologische Komponente, die durch den beispiellosen Aufstieg und Fokus der gesamten Fußballfamilie, von Millionen von Fans und Zuschauern bis zu den größten Beratungsagenturen und Scouting-Managern aller internationalen Fußballunternehmen, hervorgerufen wird, ist vielleicht das entscheidende Puzzleteil der möglichen Moukoko-Fee Geschichte.
Urteile im gnadenlosen Geschäft, wo Moukoko im Grunde genommen als Anteil angesehen wird, werden sehr schnell, oft zu schnell, gefällt. So schnell man von Machern und Rednern in eine Schublade gesteckt wird, zum Beispiel „Hat es nicht geschafft“, ist der Weg dorthin schwierig. Und so viel muss man dafür machen, weit weg von jeder sportlichen Qualität.
Nuri Sahin, jetzt 32 und unter Vertrag mit Antalyaspor in der Türkei, sagt im Kicker: „Bisher scheint nur die Sonne auf Youssoufa, er hatte noch nie Regentage. Aber sie werden kommen.“
Man kann nur hoffen, dass das Supertalent dann einen guten Flügel hat. Die richtigen Leute, um ihm zu helfen. Der damals 16-Jährige bespricht keine bevorstehenden Verträge über mehrere Millionen Dollar, bereitet ihn aber beharrlich auf seine Prüfungen vor. Damit er tatsächlich ein Meister wird – auf der ganzen Welt.
Tobias Holtkamp, der Autor dieses Textes, war Chefredakteur von Sport Bild und Chefredakteur von transfermarkt.de. Heute berät er Sportler und Marken inhaltlich und strategisch. Für SPORT1 schreibt Holtkamp als Kolumnist die wöchentliche „Bundesliga-Kolumne“.
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