Dienstag, 13. Oktober 2020
Das Verhältnis zwischen der EU und Russland wird angespannt. Die EU-Länder haben angekündigt, im Fall von Navalny Sanktionen gegen Moskau vorzubereiten. Staatssekretär Lawrow hat nun darum gebeten, die Gespräche mit dem Westen zu beenden.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die EU vor einer vorübergehenden Unterbrechung des Dialogs angesichts der Spannungen über den vergifteten Gegner des Kremls, Alexej Nawalny, gewarnt. Die für die Außenpolitik in der EU zuständigen Politiker verstehen die Notwendigkeit eines von gegenseitigem Respekt geprägten Gesprächs nicht, sagte Lawrow auf einem Expertenforum, so die Interfax-Agentur.
„Vielleicht sollten wir für eine Weile aufhören, mit ihnen zu reden, besonders wenn (Präsidentin der Europäischen Kommission) Ursula von der Leyen ankündigt, dass eine geopolitische Partnerschaft mit dem gegenwärtigen russischen Apparat nicht funktionieren wird“, sagte Lawrow.
Laut dem Moskauer Außenministerium hat Lawrow am Dienstag auch mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell über den Fall Navalny gesprochen. Es sei nicht klar, ob die EU überhaupt etwas mit Russland zu tun haben wolle, hieß es in Moskau.
Russland sieht sich fälschlicherweise im internationalen Pranger für die Vergiftung von Navalny. Der 44-Jährige soll am 20. August mit einem Nervenagenten der Novitschok-Gruppe ermordet worden sein, der nach dem Verbot chemischer Waffen verboten ist. Der Kritiker des Kremlführers Wladimir Putin lag wochenlang im Koma. Deutschland fordert Russland auf, das Verbrechen aufzuklären. Russland hingegen verlangt den Nachweis, dass es überhaupt eine Vergiftung gab. Russland sieht sich mit EU-Sanktionen wegen Verstoßes gegen das Verbot chemischer Waffen konfrontiert.
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