Biotech-Unternehmen aus Tübingen: Wütender US-Börsengang für CureVac

Biotech-Unternehmen aus Tübingen: Wütender US-Börsengang für CureVac

Der Börsengang des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac in New York ist ein großer Erfolg. Die Aktie notierte zu Beginn des Handels bei 49 USD, dem dreifachen Ausgabepreis.

Das Biotech-Unternehmen CureVac aus Tübingen feierte auf der amerikanischen Technologiemesse Nasdaq ein wütendes Debüt. Die Aktie notierte zu Handelsbeginn am Freitag bei knapp 49 USD, mehr als dem Dreifachen ihres Ausgabepreises – bereits am oberen Ende der Preisspanne bei 16 USD. Der erste Kurs begann bei 44 $.

Fortschritte bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen hatten das Interesse der Anleger geweckt. Zum Ausgabepreis wurde CureVac mit umgerechnet maximal 2,4 Milliarden Euro bewertet – das sind 800 Millionen mehr, als vor einigen Wochen unter anderem die deutsche Staatsbank KfW an Bord kam. Die Marktkapitalisierung beträgt mittlerweile mehr als sieben Milliarden Euro.

Mehr als 200 Millionen US-Dollar gesammelt

Dies ermöglichte es dem Biotech-Unternehmen, das für seinen Corona-Impfstoffkandidaten berühmt wurde, mehr als 200 Millionen US-Dollar von Investoren zu sammeln.

Die ersten etwas mehr als 13,3 Millionen Aktien wurden zu je 16 US-Dollar platziert, teilte das Unternehmen mit. Die Zeichner der Aktien konnten kurzfristig bis zu zwei Millionen zusätzliche Papiere bestellen. Insgesamt würden rund 245 Millionen Dollar (207 Millionen Euro) in das Unternehmen fließen.

Hoffnung im Kampf gegen Corona

Etwa 150 Millionen US-Dollar des Erlöses fließen in die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Dem Prospekt zufolge wird die Produktionskapazität in naher Zukunft um weitere 50 Mio. USD erweitert. Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen Sars-CoV-2 ist Curevac eine der Hoffnungen weltweit. Das Unternehmen machte im März Schlagzeilen, weil die US-Regierung Berichten zufolge an dem Biotech-Unternehmen beteiligt war.

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Der größte Eigentümer von Curevac ist die Biotech-Holding Dievini des SAP-Gründers und Investors Dietmar Hopp. Neben Hopp sind die Briten Pharmariese Glaxo, Katar und die Bundesregierung hat die größten Aktionäre. Zuletzt die deutsche Staatsbank KfW erwarb 19 Prozent der Aktien für 300 Millionen Euro.

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Die zweite deutsche Impfstoffhoffnung

Curevac startete im Juni klinische Studien mit seinem Impfstoffkandidaten Covid-19. Das in Tübingen ansässige Unternehmen wie Mainz Biotech und das amerikanische Unternehmen Moderna setzen auf Impfstoffe auf Basis der sogenannten Messenger-RNA (mRNA). Sie muss den menschlichen Zellen Informationen über die Produktion von Proteinen und damit über den Kampf gegen Krankheitserreger vermitteln. Sowohl Biontech als auch Moderna wurden bereits erwähnt.

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Wer wird am meisten vom Börsengang von Curevac profitieren?

Dietmar Hopp
Laut Börsenprospekt der SEC vom 10. August besitzt SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp 53,7 Prozent der Divieni-Hopp-Biotech-Holding und ist damit Mehrheitsaktionär. Nach der Aktienplatzierung wird die Divieni-Holding, zuvor Mehrheitsaktionärin, fast 50 Prozent der Aktien halten.

ME / lg / dpa / rtr

Welche: boerse.ard.de

B5 Aktuell berichtete am 14. August 2020 um 18:05 Uhr über dieses Thema.


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