Audi-Chef Duesmann über grüne Politik und Liebe zu Motorrädern

Audi-Chef Duesmann über grüne Politik und Liebe zu Motorrädern

Herr Duesmann, Sie sind Audi-Chef, Audi und VW-Konzernvorstand für Entwicklung, verantwortlich für Chinas Angelegenheiten Audi verantwortlich und für die Software aller VW-Marken. Wie viele Stunden hat dein Tag?

Georg Meck

Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft und „Money & More“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Es ist viel Arbeit, eine echte Herausforderung, richtig, aber ich fühle mich nicht unwohl dabei. Ich bin zufrieden mit meinem Job.

Könnten Sie Ihre Stärke überschätzen? Oder können Sie einfach nicht delegieren?

Weder. Das Ganze funktioniert nur, weil ich delegiere. Derzeit führe ich die Abteilungen durch ein Team kompetenter Vertreter, denen ich voll vertraue und die den begonnenen Wandel unterstützen. Ich habe nicht vor, alles selbst zu machen.

Wie lange sollte die Machtfülle anhalten?

Bis ich den Eindruck habe, dass alles, was ich plane, so gut läuft, dass ich mehr Aufgaben mit gutem Gewissen übergeben möchte.

Als Ex-BMW-Mann haben Sie im April in Ingolstadt angefangen und seitdem die Geschäftsführung glücklich gewechselt. Wird bei Audi jetzt alles anders?

Die meisten Personalveränderungen sind vorbei. Audi ist eine sehr gute Firma. Dennoch glaube ich, dass wir das Potenzial noch besser nutzen können. Dazu gehört, Dinge zu ändern. Zum Beispiel organisieren wir die Serie jetzt anders.

Es gibt keine A3, A4, A5 und so weiter?

Für den Kunden ja. Wir werden die Entwicklung der Modelle in Zukunft anders sortieren, nicht mehr basierend auf der Plattenabdeckung, nach Länge, Größe, Breite, sondern auf der technologischen Ebene des elektrischen Systems. Das ist eine echte Revolution! Die Digitalisierung bestimmt sowohl das Auto als auch die Organisation. Die Zeit steht nicht still. Wir brauchen also eine schnellere Entwicklung. Technologie ist heute der Haupttreiber in unserer Branche. Wir antworten darauf. Und wir bringen die besten Leute in die entscheidenden Positionen.

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Wo ist Audi heute? Wie viel müssen Sie im Vergleich zu überholen BMW und Mercedes?

Wenn ich mir die Technologie und die Zahlen anschaue, fühlen wir uns im Vergleich zur deutschen Konkurrenz recht wohl. Wir haben viel mit Tesla zu tun, nicht generell, sondern in einigen Bereichen: Computer, Softwareentwicklung, einschließlich autonomes Fahren. Aber wir haben vor niemandem Angst! Audi hat enormes Potenzial, wir werden unserem Anspruch „Vorsprung durch Technik“ gerecht. Deshalb haben wir mit „Artemis“ ein Kompetenzzentrum für den gesamten VW-Konzern eingerichtet. Wir haben so etwas noch nie gehabt.

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