Am 22. Mai 2020 erreichte das Licht einer sehr hellen Kilonova die Erde: der stärkste Helligkeitsschub zwei verschmelzende Neutronensternedass Astronomen bisher beobachten konnten. Nach Auswertung ihrer Daten sind sich die Wissenschaftler um Wen-fai Fong von der Northwestern University in Evanston ziemlich sicher, dass dies wahrscheinlich die Zeichen für die Geburt eines Magnetars waren. wie sie im Astrophysical Journal schreiben. Diese besondere Form der Neutronensterne zeichnet sich durch ein extrem intensives Magnetfeld aus, das milliardenfach stärker ist als das Erdmagnetfeld.
Als die beiden Neutronensterne kollidierten, trat als erstes ein riesiger Ausbruch von Gammastrahlen auf, der von einem längeren Nachleuchten begleitet wurde, das das gesamte elektromagnetische Spektrum abdeckte – die Kilonova. Die Astronomen bemerkten ein ungewöhnliches Infrarotsignal, das sie als ersten Beweis für ein sich entwickelndes Magnetar interpretieren. Das Ereignis mit dem Namen GBR 200522A war signifikant stärker als alle anderen bekannten Kilonovas, insbesondere in diesem Infrarotbereich. „Ich kann alle Kilonovas an meinen Händen zählen, die mit kurzen Gammastrahlen entdeckt wurden“, sagt Fong. „Diese war jedoch zehnmal heller als alle anderen.“ Die Ursache wäre fast ausschließlich die Bildung eines Magnetars.
Die umlaufenden Neutronensterne verschmolzen daher zu einer schwereren Probe, deren geladener Kern sich extrem schnell und rotierend dreht daher werden nach dem Prinzip eines Dynamos extrem starke Magnetfelder erzeugt. Die Felder des Magnetars trieben die Partikel, die bereits an der Kilonova angeregt waren, an und ließen sie noch heller leuchten, vermuten die Forscher.
Als Alternative würden Fong und Co ansonsten nur zwei Optionen in Betracht ziehen. Eine wäre eine „invertierte Schockwelle“: Zwei Wellen aus der Kilonova könnten sozusagen übereinander verschüttet worden sein, was einen neugeborenen Magnetar imitieren könnte. Oder die zerfallenden radioaktiven Partikel, die eine Kilonova antreiben, ließen GRB 200522A heller leuchten als erwartet. Die Forschungsgruppe schließt jedoch beide Szenarien weitgehend aus. In Zukunft sollten Teleskope die Funkemissionen des Objekts berücksichtigen, um dessen genaue Natur zu bestimmen.
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