Die Börsenpläne des chinesischen Finanzdienstleisters Ant Group sind vorerst gescheitert. Da die Gruppe offenbar die Offenlegungspflichten nicht erfüllt, wird sie ab Donnerstag nicht wie geplant an den Handelsplätzen sein Shanghai und Hongkong aufgeführt.
Das chinesische Unternehmen werde vorerst nicht in das Segment „Star Board“ aufgenommen, kündigte die Shanghai Stock Exchange völlig überraschend an. Kurz darauf lehnte Hongkong das Problem ebenfalls ab und verwies auf Lücken in den Offenlegungspflichten. Die an der Wall Street notierten Aktien des Großaktionärs Alibaba dann sackte deutlich vor dem Handelstag ab.
Mit einem Emissionsvolumen von 37 Milliarden US-Dollar hatte die Ant Group den weltweit größten Börsengang geplant. Es ist der Betreiber von Alipay, einem chinesischen Online-Zahlungssystem mit gut 730 Millionen Kunden. Es wurde als Zahlungsdienst von erstellt Jack Ma etablierte Handelsplattform Alibaba.
Erst am 21. Oktober, nach einer langen Wartezeit, erhielt Ant endlich grünes Licht für die Emission an der Shanghai Stock Exchange Star. Aufgrund der zweiten Koronawelle und der Unsicherheiten im Zusammenhang mit den US-Wahlen wurden einige Börsengänge kürzlich verschoben.
Amerikanischer Präsident Donald Trump hatte gedroht, die Ant Group und andere chinesische Unternehmen auf die schwarze Liste zu setzen. Vor diesem Hintergrund fand der doppelte Börsengang in Shanghai und Hongkong statt auch als politisches Signal gedacht: Chinas digitaler Sektor ist nicht mehr so stark von amerikanischem Geld abhängig wie früher und sucht zunehmend nach Investoren im eigenen Land.
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