„Das SARS-Coronavirus-2 und andere Atemwegsviren vermehren sich in den Atemwegen und werden als Tröpfchen und Aerosole in die Luft ausgeschieden. Die Virusübertragung über Aerosole in geschlossenen Räumen ist ein wesentlicher Infektionsweg. Dies wird mit der kälteren Jahreszeit wichtiger, wenn die Menschen mehr drinnen sind “, sagte er Norbert Nowotny, Virologe an der Vetmed Uni Wien während einer Pressekonferenz.
Der Spezialist für organische Chemie, Christian Noe (www.researchgate.netkam im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie früh auf die Idee, dass sich die Kontrolle von SARS-CoV-2 auch auf die Lufthygiene konzentrieren sollte. „Ich habe Mitte März angefangen, darüber nachzudenken. Wir haben dann Anfang April angefangen zu arbeiten “, sagte Noe.
Die Grundidee: Die rechtzeitige Erkennung infektiöser Raumzustände, die Vermeidung ihres Auftretens und der sofortige Einsatz von Klimatisierungsmaßnahmen in Innenräumen zu ihrer Beseitigung könnten Ansätze zur weitreichenden Verringerung des Infektionsrisikos in Gebäuden und Räumen sein. Mit einem Team von Virologen, Softwareentwicklern und in Zusammenarbeit mit der Wiener Loytec Electronics GmbH als europäischem Anbieter komplexer Lösungen für die Gebäudemanagementautomatisierung entwickelt die Arbeitsgruppe ein softwarebasiertes Luftmesssystem. Ein Patent wurde bereits von Noes Firma „Produkem Molecular Design GmbH“ als „V-Risk“ angemeldet.
Einschätzung des Infektionsrisikos
„Mehr als 90 Prozent der SARS-CoV-2-Infektionen finden in Innenräumen statt. Zum Beispiel mag das Virus hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen. Dies war einer der Gründe für die Ausbrüche in der fleischverarbeitenden Industrie. Andererseits macht Kälte die Atemwege anfälliger. Etwa 50 Parameter werden in das System eingegeben, wodurch das Infektionsrisiko in Gebäuden oder Räumen abgeschätzt werden kann. Dies sollte von einer Art Ampelsystem begleitet werden. Die Software befindet sich derzeit in der Entwicklung “, sagt der Virologe Nowotny.
Die technische Ausrüstung muss von Loytec stammen. Beispielsweise kann das System in vorhandene Klimaanlagen in Gebäuden eingebaut werden. Mit den Auswertungen könnten die Systeme dann automatisch so gesteuert werden, dass das Raumklima bei Bedarf automatisch virenunfreundlicher wird. „Sie könnten dies auch mit inaktivierten Vireninaktivierungssystemen in der Klimaanlage verknüpfen“, erklärt Nowotny. Durch die Messung von CO2 konnte sogar festgestellt werden, wie viele Personen sich im Raum befinden, und gegebenenfalls aufgefordert werden, mehr Abstand zu nehmen.
Warnsystem ab Herbst
So sollte es weitergehen: Der nächste Schritt besteht darin, in den kommenden Tagen an Orten mit besonderen räumlichen Bedingungen wie Schulen, Fleischverarbeitungsunternehmen, Hotels usw. mit der Datenerfassung zu beginnen, wobei die Messdaten laut Pressekonferenz zentral erfasst und analysiert werden. Die Chemikalie HBLVA Rosensteingasse in Wien wurde als Referenzstandort für die Erprobung der Basisversion des „Infektionsrisiko-Warnsystems“ ausgewählt.
Im Herbst werden die ersten Messgeräte mit Datenerfassung und möglicherweise Anschluss an die Klimatechnik des Raumes angeboten. Eine Variante für Privatanwender muss ebenfalls angelegt werden. Parallel zu den Raumklimaanlagen werden Miniaturgeräte für den individuellen Gebrauch entwickelt, in die persönliche risikorelevante Daten zum eigenen Gesundheitszustand eingegeben werden können. Diese müssen dann über eine Handy-App gesteuert werden können. Virologe Nowotny: „Das Ganze sollte nicht nur gegen SARS-CoV-2 helfen, sondern auch das Risiko einer Infektion mit anderen Viren wie dem Grippevirus verringern.“
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