Corona-Virus in Deutschland
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RKI meldet erstmals mehr als 1000 Neuinfektionen an einem Tag
Berlin Zum ersten Mal seit Mai gibt es in Deutschland mehr als 1000 Neuinfektionen an einem Tag. In mehreren Bundesstaaten werden die Schulen wieder aufgenommen, und Urlauber, von denen einige in Risikogebieten gelebt haben, kehren nach Hause zurück.
Zum ersten Mal seit drei Monaten hat das Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb von 24 Stunden mehr als 1000 Neuinfektionen registriert. Die deutschen Gesundheitsbehörden meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 1045 neue Koronainfektionen, wie es am frühen Donnerstagmorgen genannt wurde. Die Schwelle von 1.000 neuen Koronafällen wurde zuletzt am 7. Mai überschritten. Danach ging die Zahl zurück und die Werte sind seit Ende Juli wieder gestiegen. Der Höhepunkt der Neuinfektionen wurde Anfang April mit mehr als 6000 erreicht.
Im Gegensatz zu Mitte Juni, als es beispielsweise im Schlachthaus Tönnies in Nordrhein-Westfalen zu einem schweren Koronaausbruch kam, ist der derzeitige Anstieg nicht hauptsächlich auf einzelne Hotspots zurückzuführen. Auf Nachbarschaftsebene sind die Zahlen oft nur geringfügig gestiegen. Dieser Effekt summiert sich jedoch in allen Kreisen. Experten befürchten eine solche Entwicklung, weil sie nicht mit ein paar harten Maßnahmen eingedämmt werden kann.
Letzte Woche hat RKI-Vorsitzender Lothar Wieler die Fahrlässigkeit bei der Einhaltung des Verhaltenskodex als Ursache für den Anstieg angeführt. Es ist unklar, ob dies der Beginn einer möglichen zweiten Welle ist. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wollte am Donnerstagmorgen (11 Uhr) auf einer Pressekonferenz über die aktuelle Infektionssituation und die Teststrategie sprechen.
Experten warnen wiederholt vor einer zweiten Koronawelle in Deutschland. Es gibt jedoch unterschiedliche Meinungen darüber, ob diese Welle bereits vorhanden ist – und ob man überhaupt von Wellen sprechen sollte.
Es wird genau darauf geachtet, wie sich der Schulbeginn in einigen Staaten auf die Infektionsrate auswirkt. Am Donnerstag begann der Unterricht für fast 240.000 Jungen und Mädchen in Hamburg erneut. Die Studenten in Mecklenburg-Vorpommern sind am Montag von den Sommerferien zurückgekehrt. Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen folgen nächste Woche.
Laut RKI ist seit Beginn der Corona-Krise (Datenstatus 6/6, 00:00) nachgewiesen worden, dass in Deutschland mindestens 211 067 Menschen mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert sind.
Laut RKI beträgt die Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Koronainfektion 9.175. Nach Schätzungen des RKI hatten 195.200 Menschen die Infektion am Donnerstagmorgen überlebt.
Die Anzahl der Reproduktionen, kurz R-Wert, betrug in Deutschland nach Schätzungen von RKI mit Daten von 5,8 0,9 (Vortag: 1,02). Dies bedeutet, dass eine infizierte Person im Durchschnitt eine andere Person infiziert. Der R-Wert repräsentiert den Infektionsprozess etwa anderthalb Wochen im Voraus.
Darüber hinaus gibt der RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger täglichen Schwankungen. Nach Schätzungen von RKI betrug dieser Wert 0,97 (Vortag: 0,99) mit Daten vom 5. August um Mitternacht. Es zeigt den Infektionsprozess vor 8 bis 16 Tagen.
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