?? Branchenriesen und Vertreter der Kleinindustrie unter der Lupe
?? Nikola als Sonderfall
?? Alternative: Wasserstoffindex
Investoren, die sich auf Wasserstoffaktien verlassen, konnten in den letzten Monaten erhebliche Gewinne erzielen. Blinde Investitionen in die Branche sollten jedoch aus Anlegersicht vermieden werden.
Ein Blick auf die Branchenriesen NEL, Ballard Power und PowerCell
Wer sich mit dem Thema Wasserstoff befasst, kann sich den drei großen Namen NEL, Ballard Power und PowerCell nicht entziehen.
Letzte Woche gab es für die norwegische Gruppe NEL ASA nur positive Nachrichten: Die Tochtergesellschaft Proton Energy Systems erhielt vom US-Energieministerium eine Injektion in Höhe von 4,4 Mio. USD. Das Unternehmen plant, das Geld zu verwenden, um die Entwicklung fortschrittlicher Komponenten und Herstellungsmethoden zu fördern, mit denen Wasserstoff aus der Elektrolyse zu geringen Kosten gewonnen werden kann, so die Norweger in einer Pressemitteilung. Die NEL-Tochtergesellschaft erhält fast sieben Prozent des 64-Millionen-Dollar-Wasserstofftopfs, mit dem das Energieministerium in diesem Jahr insgesamt 18 Projekte unterstützen will.
Analysten bewerten die Chancen des Unternehmens, die sich nicht nur auf die Elektrolyse, sondern auch auf Wasserstofftankstellen konzentrieren. Von den sechs auf FactSet gelisteten Experten, die das Aktienzertifikat bewerten, gibt die Hälfte eine Kaufbewertung, zwei empfehlen den Verkauf und einer rät, die Aktie zu behalten.
Die Experten stehen den Anteilen des kanadischen Weltmarktführers für Brennstoffzellen Ballard Power auch positiver gegenüber. Drei von acht Analysten gewähren den Hold-Status, der Rest rät zum Kauf oder zur Übergewichtung der Aktie. Ballard Power machte kürzlich mit einem überraschenden Interview auf dem firmeneigenen Blog auf sich aufmerksam, in dem der CEO von Proton Technologies Canada auf eine effiziente und kostengünstige Methode zur Gewinnung von Wasserstoff aus demontierten Ölfeldern hinwies. Es wurde auf dem Markt gut aufgenommen.
Es gibt aber auch kritische Stimmen: Laut Bloomberg ist der amerikanische Hedgefonds Lakewood Capital ein Shortseller bei Ballard Power. Der Grund war, dass das Stapeln von Brennstoffzellen ein kommerzialisiertes Produkt mit geringer Wertschöpfung bietet.
Power Cell mit seinen Hauptkunden wie Volvo und Bosch ist ebenfalls einer der großen Namen in der Branche. Die schwedische Aktie ist in diesem Jahr bisher um 73 Prozent gestiegen, aber für die wenigen Analysten, die die Aktie bewerten, ist das Aktienzertifikat derzeit nur eine „Hold“ -Position. Derzeit gibt es keine täglichen Nachrichten, aber es gibt immer eine Überschätzung der Aktie.
Obwohl Experten die Geschäftsaussichten des Unternehmens als positiv bewerten, spiegelt sich dies noch nicht in der Bilanz wider. Obwohl der Umsatz im ersten Quartal mit einem Umsatz von rund dreieinhalb Millionen Euro stark gestiegen ist, gibt es noch viel Raum für Verbesserungen, das operative Ergebnis blieb deutlich negativ.
Kleinere Werte mit Potenzial?
Aber die Wasserstoffindustrie hat eine Reihe anderer Unternehmen hervorgebracht, die sich für Investoren lohnen sollten. Dazu gehört Bloom Energy, das sich auf die Entwicklung von Hochtemperatur-Brennstoffzellen spezialisiert hat. Aus Sicht eines Analysten wird die Aktie der US-Gruppe als gemischt bewertet: Von den acht an der FactSet gelisteten Experten, die das Aktienzertifikat beobachtet haben, vergeben drei ein „Kaufen“ -Rating, vier weitere einen „Halten“ -Status und eine der Aktien mit „Untergewichtung“. Vor einigen Tagen veröffentlichte das Unternehmen vorläufige Q2-Zahlen und übertraf die Erwartungen sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Gewinnseite. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen der Koronavirus-Pandemie hat das Unternehmen jedoch keine Prognose für das dritte Quartal abgegeben.
Die Plug Power-Aktie erhält derzeit eine durchschnittliche Kaufbewertung auf der Seite des Analysten. Der Wasserstoffspezialist hätte kürzlich auch Umsatz und Gewinn verbessern können. Der Gewinn pro Aktie ging um 0,120 USD zurück, der Umsatz stieg um 79,23 Prozent auf fast 41 Millionen USD.
Auch hier gab es in letzter Zeit keine relevanten Nachrichten des Unternehmens, aber ein Analyst von Morgan Stanley schlug kürzlich vor, dass Wasserstoff Parität mit herkömmlichen Kraftstoffen kosten könnte, wenn der Wasserstoff aus Elektrolyseanlagen gewonnen würde, die ihre Energie aus Windparks beziehen. Er erwähnte Plug Power als möglichen Nutznießer dieser Entwicklung.
Ein weiterer Branchenanteil, auf den Anleger achten sollten, ist Cummins. Die US-Gruppe hat kürzlich ihre Markterwartungen mit ihrem vorherigen Quartalsgewinn übertroffen: Der Gewinn betrug 1,86 USD je Aktie, und der Gewinn von Cummins lag mit 3,98 Mrd. USD ebenfalls über den Schätzungen der Analysten. Viele Experten bieten den Amerikanern aufgrund ihres technologisch diversifizierten Portfolios große Chancen im Rennen um eine gute Position auf dem Wasserstoffmarkt – nicht zuletzt, weil der Motorenhersteller mit Hyundai zusammengearbeitet hat, um gemeinsam Brennstoffzellenantriebe zu entwickeln. 15 der 25 Analysten, die die Aktie bewerten, geben eine „Hold“ -Empfehlung für den Wert ab, sieben empfehlen den Kauf. Nur zwei stehen der Situation bei Cummins skeptisch gegenüber.
Hexagon Composites hat sich in letzter Zeit gut geschlagen. Der norwegische Anbieter von Hochdruck-Verbundtanks für Gasanwendungen hat einen neuen Auftrag über 5,2 Mio. USD erhalten. Ein neuer Kunde aus der Luft- und Raumfahrtindustrie bestellte das All-Inclusive-Paket und beauftragte Hexagon mit der Konstruktion, Entwicklung und Herstellung von Druckbehältern für eine Trägerrakete. Das Unternehmen hofft, dass das Raumfahrtprojekt zu weiteren Aufträgen führen kann. Die Hexagon Composite-Aktie kann drei Kaufbewertungen von Analysten erhalten, sodass Experten die potenzielle Entwicklung des Unternehmens ebenfalls als positiv bewerten.
Proton Power Systems muss auch die Anleger im Auge behalten. Die Aktie ist immer noch ein Penny, aber der Kraftstoffspezialist hat ehrgeizige Ziele, die auch dem Aktienzertifikat helfen können. Insbesondere die zu 100 Prozent deutsche Tochtergesellschaft Proton Motor Fuel Cell GmbH könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen, da das bayerische Unternehmen behauptet, Marktführer bei Wasserstoffbrennstoffzellen in Deutschland zu sein. Proton Motor Fuel Cell hat kürzlich mehrere Großprojekte angekündigt, darunter die Lieferung des Hauptbestandteils für das erste europäische Wasserstoffkraftwerk oder die Produktion eines geplanten Energiezentrums für Wohngebäude. Neben der Bestellung von E-Trucks Europe für Elektroschrott-Sammelfahrzeuge, die mit dem von Proton Motor entwickelten HyRange®-Antriebssystem ausgestattet sind, gab es Folgeaufträge für See- und Schienenlösungen, teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Analysten zögern jedoch immer noch, die börsennotierte Muttergesellschaft zu bewerten, so dass hier keine Expertenmeinung vorliegt.
Sonderfall Nikola
Das amerikanische Unternehmen Nikola stellt einen Sonderfall dar, wenn es um Wasserstoff- / Brennstoffzellen geht. Das Unternehmen, das sich als Konkurrent des Elektroautoherstellers Tesla versteht, hat zu Beginn noch kein Produkt, obwohl es zumindest ein Video des geplanten gibt Brennstoffzellenanhänger, mit dem Nikola den Markt für Wasserstoff-Lkw erobern will.
Möchten Sie das Instagram-Live-Video sehen? Sehen Sie die Brennstoffzelle unter der Motorhaube, treiben Sie den LKW an, fahren Sie, rennen Sie die Seite hinunter und haben Sie ein bisschen Spaß, während Sie nach allen Trollen greifen und sagen, dass wir falsch sind. Ich hoffe es gefällt euch allen! Mit allen teilen https://t.co/rM8fgWZBpK
– Trevor Milton (@nikolatrevor) 8. Juli 2020
Nikola generiert jedoch noch keine Verkäufe aus dem Verkauf des Fahrzeugs, und es ist unwahrscheinlich, dass Kunden, die vorbestellt und eine Anzahlung geleistet haben, vor der zweiten Hälfte des Jahres 2021 liefern können. Aber Nikola ist ein „Story“ -Anteil, der seit Beginn der Messe zahlreiche Anhänger auf dem Markt gefunden hat. Viele Börsen hoffen auf eine Wiederholung der Tesla-Geschichte – schließlich kommt der Autohersteller von dort Elon Musk deutlich höher als durch das eigene Geschäft mit Elektrofahrzeugen gerechtfertigt. Aber genau wie bei Tesla handeln die Investoren von Nikola mit der Idee und Aussicht auf eine künftige beherrschende Stellung.
In Bezug auf den Fall Nikola sind die Analysten sehr gespalten: Vor einiger Zeit kritisierte der RBC-Analyst Joseph Spak, dass das Unternehmen „eher einen Geschäftsplan als ein echtes Unternehmen“ habe, was die Bewertung schwierig mache.
Der JPMorgan-Analyst Paul Coster zeigte sich optimistischer, gab eine Kaufempfehlung ab und betonte, dass die erfolgreiche Umsetzung der mehrjährigen Wachstumsstrategie nicht vollständig in die Sicherheit eingepreist sei. Die Aktie sei für langfristige Anleger interessant, sagte der Experte.
Linde, Air Liquide & Co .: Handelsgrößen mit neuem Fokus
Neben den zahlreichen Unternehmen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung von Brennstoffzellen entstanden sind, gibt es auch einige etablierte Messegrößen, die das Unternehmen für sich entdeckt hat. Dazu gehört auch die DAX-Gruppe Linde, die seit ihrer Fusion mit ihrem US-Konkurrenten Praxair im Jahr 2018 der weltweit größte Anbieter von Industriegasen ist. Aber in Zukunft wollen sie sich mehr auf das Wasserstoffgeschäft konzentrieren: „Die Dekarbonisierung, dh die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen, ist der große Trend auf der ganzen Welt“, sagte CEO Steve Angel gegenüber dem Handelsblatt. Das Unternehmen soll rund zwei Milliarden Dollar für die Herstellung, Verteilung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff generieren.
Dies wurde von Analysten gut aufgenommen. Bei FactSet gibt es derzeit nur zwei Verkaufsempfehlungen für Linde-Aktien mit 17 Kaufratings.
Der Linde-Konkurrent Air Liquide will auch in diesem Segment eine größere Rolle spielen. Die Franzosen haben kürzlich angekündigt, in den kommenden fünf Jahren 1.000 Wasserstoffautos in den Niederlanden, Belgien und Deutschland zusammen mit der Rotterdamer Hafenbehörde auf die Straße zu bringen. Darüber hinaus ist Air Liquide auch als Lieferant von Tankstellenausrüstung tätig. In Paris ist außerdem der Aufbau einer Taxiflotte geplant, die aus 600 Fahrzeugen mit H2-Antrieb besteht. Analysten bewerten die Initiativen positiv, die Mehrheit der Air Liquide-Aktien ist ein Kauf für die Experten, einige andere geben ihr ein „Hold“ -Rating.
Neben Linde und Air Liquide sind auch Daimler, OMV, Shell und TOTAL einen Blick wert. Die Unternehmen sind Teil des Air Liquide Joint Ventures H2 MOBILITY Germany. Es ist geplant, eine Wasserstoffinfrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge aufzubauen.
Wasserstoffindex als Alternative
Anleger, die nicht von einzelnen Aktien abhängig sind, aber dennoch am Wasserstofftrend teilnehmen möchten, haben eine weitere Anlageoption: einen Wasserstoffindex. Der E-Wasserstoff-Index Europa enthält unterschiedliche Gewichte: Linde, Air Liquide, NEL, ITM Power, Cell Impact, SFC Energy und Proton Power Systems.
In diesem Fall müssen Anleger keine einzelnen Branchenvertreter auswählen.
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