Auf die Frage des Handelsblatts, wann das Unternehmen rentabel werden würde, antwortete CEO Niklas Stberg: „Ich weiß es wirklich nicht. Als ich das letzte Mal ein Datum erwähnte, habe ich mich geirrt.“
Von Unternehmen wie Uber wurde nicht erwartet, dass sie alle Anstrengungen unternehmen, um Mahlzeiten zu liefern. „Ich möchte mich nicht mehr auf ein festes Ziel festlegen, deshalb bleiben wir flexibel, um unsere Position im Notfall mit aller Kraft zu verteidigen“, betont Stberg. „Was ich sehe: Der Markt erwartet, dass wir in zwei bis drei Jahren bereit sind.“ Immerhin ist der Großteil des Unternehmens bereits profitabel.
Um die Gewinnschwelle zu erreichen, verwies CEO stberg das „Handelsblatt“ an den Online-Riesen Amazon: „Amazon hat 16 Jahre gebraucht, um zu gewinnen. Wir werden schneller sein, weil wir in vielen europäischen Ländern bereits profitabel sind und im Nahen Osten. „Er gab jedoch zu, dass das asiatische Unternehmen umso riskanter war. Der Verkauf der deutschen Division an Takeaway.com trug zur Finanzierung der Expansion in Asien bei.
„Dort leben 750 Millionen Menschen, die Investition lohnt sich also“, sagt Stberg. Mit zunehmender Anzahl von Bestellungen sinkt der Prozentsatz der Ausgaben für Werbung und andere Fixkosten. Wenn es dem Unternehmen also gelingt, mehr Kunden anzulocken, kann Delivery Hero relativ schnell Gewinne erzielen. Der gebürtige Schwede weigert sich, in wichtige Märkte wie die USA, China oder Japan einzutreten: „Wir wollen keinen Preiskampf, also gehen wir nicht auf verteilte Märkte.“
Der CEO lehnte im Interview auch vorübergehend eine Akquisitionsstrategie ab. Stberg plant, die kürzlich durch eine Wandelanleihe eingenommenen 1,5 Milliarden Euro hauptsächlich in organisches Wachstum zu investieren. Wenn es jedoch eine „besonders gute Gelegenheit“ gibt, schließt der Chef des Lieferhelden eine weitere Akquisition nicht aus. Vor kurzem hatte das Unternehmen den südkoreanischen Marktführer Woowa für 3,6 Milliarden Euro übernommen. Die Genehmigung steht noch aus, aber Stberg erwartet dies in den laufenden sechs Monaten.
Marktbeobachter sind sehr zuversichtlich in die Entwicklung von Delivery Hero. Von den 14 Experten der Nachrichtenagentur Bloomberg empfehlen elf den Kauf und drei halten die Zeitung. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 103,21 Euro und damit fast 14 Prozent über dem aktuellen Kurs. Trotz des Windes in der Corona wird erwartet, dass die Bestellungen im Laufe des Jahres sowohl operativ als auch ausgeglichen steigen werden.
Delivery Hero selbst strebt einen Jahresumsatz von 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro an, teilte die Gruppe Ende April mit. Das wäre eine Steigerung von rund 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebitda) sollte immer noch zwischen minus 14 und minus 18 Prozent des Umsatzes liegen – das Unternehmen sollte weiterhin rote Zahlen schreiben. Darin enthalten sind jedoch bereits Kosten in Höhe von 50 Mio. EUR für die Corona-Virus-Krise, die Delivery Hero im Nahen Osten und in Nordafrika erwartet.
Die Ansprüche wurden auf der Messe nicht gut aufgenommen. Das wollten die Anleger natürlich nicht hören, hieß es auf dem Markt. Als eine der schwächsten Aktien im MDAX fielen die Aktien über XETRA schließlich um 7,65 Prozent auf 89,76 Euro. Seit Jahresbeginn haben die Zeitungen jedoch immer noch rund 30 Prozent an Wert gewonnen. Delivery Hero gilt seit langem als Gewinner der Koronakrise.
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DSSELDORF (dpa-AFX)
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Bildquellen: Delivery Hero
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