Konzertkritik: Auckland Philharmonia Orchestra, Sur le Danube

Konzertkritik: Auckland Philharmonia Orchestra, Sur le Danube

Benjamin Morrison. Foto / Michael Schnabl

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Viele Orchester, die ein Programm mit dem Wort Donau im Titel unternehmen, würden sich damit begnügen, musikalische Süßigkeiten der Familie Strauss zu verteilen.

Das Konzert On the Danube des Auckland Philharmonic Orchestra am Donnerstag konzentrierte sich auf nur einen Strauss-Walzer als Ouvertüre: einen von Johanns schönsten zweiten, On the Beautiful Blue Danube.

Der schnittige Schwung des Ganzen unter Giordano Bellincampi versetzte uns in einen glitzernden Wiener Ballsaal. Ich war fasziniert von der Vorfreude auf das Prickeln des Streicher-Tremolos, die flackernden Vorschlagsnoten seiner berühmten Melodie und die gelegentlich kühnere als übliche Zurückhaltung des Tempos.

Der neuseeländische Geiger Benjamin Morrison lebt in Wien, wo er bei den Wiener Philharmonikern spielt, was ihm besondere Fähigkeiten verleiht, sich dem „Hollywood Concerto“ des österreichisch-amerikanischen Filmkomponisten Erich Korngold zu stellen.

Bellincampi präsentierte im ersten Satz unter Morrisons steigendem ersten Thema die üppigsten musikalischen Shagpiles – nicht die einzige Melodie, die Errol Flynn einst auf der großen Leinwand begleitete.

Ständig wechselnde Taktarten erzeugten einen Auftrieb, der die virtuosen Ausbrüche des Solisten aufrechterhielt und sich im zweiten Satz fortsetzte, während Morrison sanft in die Stratosphäre vordrang.

Korngolds Finale beendete das Werk in einer Atmosphäre verwegener Bravour. Wir wurden mit einer Zugabe belohnt, Morrisons wenn nicht zu abenteuerlichem Soundarrangement von „Pokarekare Ana“, das beim Singen im Raum zu Gemurmel anregte.

Benjamin Morrison.  Foto / Michael Schnabl
Benjamin Morrison. Foto / Michael Schnabl

Nach der Pause wurde diese Rarität, eine Miniatur von Mahler – der Blumine-Satz aus seiner ersten Sinfonie – hervorragend arrangiert, fast wie ein Vehikel für Huw Danns klare und unfehlbar fokussierte Trompete.

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Dvorak war sehr beeindruckt von den „wunderbaren Melodien“ von Brahms‘ Dritter Symphonie, und Bellincampi wurde ihnen an diesem Abend voll und ganz gerecht, insbesondere in dem verweilenden Poco Allegretto des Werks.

Der sprudelnde Maestro setzte auch den tänzerischen Geist seines Eröffnungssatzes mit seinen swingenden Synkopen sowie entspannteren Andante-Formalitäten fort, alles gekrönt von einem adrenalingeladenen Finale, das vielleicht ein bisschen zu viel für Komfort war. .

Was: Auckland Philharmonisches Orchester.
Oder: Rathaus von Auckland.
Wann: Donnerstag.

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