Diesmal kanalisierte Mats Hummels seine Energie in die richtige Richtung.
Der Innenverteidiger, der nach dem 1: 2-Bankrott bei Union Berlin mit der Faust gegen die Werbegruppe gedonnert hatte, wurde eingelöst Borussia Dortmund beim 2: 0 (1: 0) Sieg bei Eintracht Braunschweig mit einer frühen Führung und führte sein Team in die zweite Runde des Pokals.
Der Dortmunder Ersatzkapitän war in der 12. Minute dabei, als Jadon Sancho einen Freistoß von links erzielte. Nachdem Thomas Delaney den Ball verpasst hatte, war es Hummels, der den Ball aus kurzer Distanz ins Netz brachte.
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Am Ende feierte der BVB einen verdienten 2: 0-Sieg, denn Sancho folgte nach einem Gegenangriff in der Nachspielzeit.
Hummels zeigt Führungsqualitäten
Dazwischen versuchte Borussia sein Bestes, aber es fehlte ihm die Freude am Spielen früherer Tage. Aber an diesem Tag war es egal wie SPORT1-Experte Stefan Effenberg hatte bereits vor dem Anpfiff gefordert: „Am Ende muss man Fußball arbeiten und nicht nur spielen. Die Dortmunder müssen das verstehen.“
Dortmund hat es verstanden – und Kapitän Hummels ging voran.
Der 32-Jährige organisierte die Abwehr, schob seine Teamkollegen weiter und war auch dabei, wenn es darauf ankam. Kurzum: Hummels demonstrierte die Führungsqualitäten, die er nach dem Bankrott in Berlin vom gesamten Team gefordert hatte.
Außerdem zeigte Hummels genau, was Effenberg nach seinem Wutanfall vom Weltmeister erwartet hatte. „Sie können sehen, dass dort oben etwas aufgestaut wurde. Irgendwann muss man das rauslassen. Aber jetzt muss er es auf das Grün bringen und seine Teamkollegen verantwortlich machen.“
Hummels muss zur Halbzeit ausgehen
Hummels hat sich längst den Status eines geheimen Kapitäns verdient – auch weil der eigentliche Kapitän Marco Reus derzeit mehr mit sich selbst beschäftigt istals dem Team zu helfen. Dementsprechend saß Reus, der dem Team in den letzten Wochen keine Impulse mehr geben konnte, bis zur 63. Minute auf der Bank.
Hummels hingegen machte weiter, auch wenn es schwierig wurde – auch wenn er nicht gegen Fehler gefeit war. „Er ist hauptsächlich verantwortlich, er ist ein führender Spieler und deshalb ist es sehr wichtig, dass die Kurve wieder steigt“, sagte Effenberg.
Dass Hummels sich mit letzter Kraft in die kurze Weihnachtspause schleppte, zeigte sich zur Halbzeit, als Trainer Edin Terzic ihn wegen Muskelproblemen rausholte und Manuel Akanji auf den Rasen schickte.
„Zehn Spiele in 31 Tagen werden uns nicht spurlos zurücklassen“, sagte Terzic SPORT1. „Also musste er auf halbem Weg raus.“
Terzic: „Wir wussten, dass es schwierig werden würde“
Ohne den Tabellenführer war der BVB-Sieg nur einmal in Gefahr, als Marcel Bär in der 56. Minute den Ball auf die Latte hämmerte. Die zweite Liga war ansonsten harmlos und machte es dem Terzic-Team vergleichsweise leicht, die Zeit zu schlagen. (Ergebnisse / Zeitplan des DFB-Pokals)
„Wir haben heute nicht die Sterne des Himmels gespielt“, gab Terzic zu. „Wir wussten, dass es schwierig werden würde. Wir hätten es etwas einfacher haben können. Aber das Ergebnis ist richtig und wir nehmen das mit.“ Die müde Borussia will nun die kurze Weihnachtspause nutzen, um den Kopf frei zu bekommen und Kraft zu sammeln.
Nicht nur der Favre-Nachfolger freut sich, dass das schwierige Corona-Jahr nun zu Ende geht. „Es war ein hartes Jahr für alle – aber auch für uns Fußballer“, sagte Thomas Delaney SPORT1.
Die Westfalen haben jetzt weniger als zwei Wochen Zeit, um die Batterien wieder aufzuladen – dann geht es schnell hintereinander weiter. Umso wichtiger ist es, dass der Ersatzkapitän am 3. Januar wieder fit ist, wenn der Champions-League-Konkurrent VfL Wolfsburg in Dortmund auftaucht.
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