Zum ersten Mal seit rund 17 Jahren soll das Funkspektrum für das WLAN-Netz erweitert werden. Das neue 6-GHz-Band soll nach neuen Informationen der Bundesnetzagentur aus diesem Frühjahr den Datendurchsatz mindestens verdoppeln.
Schnell WLAN ist seit langem eine wichtige Grundvoraussetzung für die Arbeit, aber auch für den Freizeitgebrauch. Denn es spielt keine Rolle, ob es sich um eine Videokonferenz, einen gestreamten 4K Netflix-Film oder den Herunterladen eines aktuellen Videospiels: Alles erfordert viel Bandbreite – nicht nur über die Internetleitung, die zur Wohnung führt, sondern auch über das WiFi-Netzwerk selbst, das die Daten an die Endgeräte verteilt. Damit das alles auch eng beieinander liegt
Die Wi-Fi Alliance hat daher eine Erweiterung des Wi-Fi 6-Standards entwickelt: Wi-Fi 6E. Zusätzlich zu den Frequenzbändern im Bereich von 2,4 GHz und 5 GHz können jetzt auch Frequenzen um 6 GHz verwendet werden. hier können wir Router und Endgeräte verwenden auch 14 Kanäle mit einer Frequenzbreite von 80 MHz und 7 Kanäle mit einer Frequenzbreite von 160 MHz. Zum Vergleich: Im bereits verfügbaren 5-GHz-Band gibt es nur fünf Kanäle mit 80 MHz und zwei mit 160 MHz.
Ein neues Frequenzband sorgt für deutlich mehr Geschwindigkeit
Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass im Äther erheblich mehr Platz geschaffen wird, um gleichzeitig Daten zu senden. Infolgedessen behindern sich die einzelnen Benutzer bei ihren Verbindungen gegenseitig weniger – und die realisierbare Geschwindigkeit steigt. Die Wi-Fi Alliance spricht von einem oder zwei Gigabitdas dann ungefähr zu einem Smartphone könnte per Funk gesendet werden.
Im Alltag sollte das neue Netzwerk daher einen deutlich höheren Datendurchsatz und weniger Störungen in dicht genutzten Bereichen aufweisen. Mit anderen Worten: mehr Geschwindigkeit, weniger Ärger.
In den USA hat die zuständige Behörde FCC die Nutzung der Frequenzen bereits genehmigt – jetzt wurde auch auf europäischer Ebene der entscheidende Kurs festgelegt, wie die Federal Network Agency diese Woche bekannt gab. Daher plant die Behörde nun, im zweiten Quartal 2021 den 6-GHz-Bereich für alle zur Nutzung von WLAN zuzulassen. Derzeit liegt jedoch nur eine Genehmigung für ein zusätzliches Spektrum von 480 MHz vor. Dies bedeutet, dass zunächst nur sechs 80-MHz-Kanäle oder drei 160-MHz-Kanäle möglich sind. Angesichts der Tatsache, dass zunächst nur wenige Benutzer über geeignete Geräte verfügen, sollte es in dicht besiedelten Gebieten vorerst keine Engpässe geben.
Die ersten geeigneten Geräte sind ab Dezember erhältlich
Denn einfach so können Sie nicht von dem neuen Geschwindigkeitsschub profitieren. Das tatsächliche Hardware unterstützt den neuen Wi-Fi 6E-Standard noch nicht. Die Chiphersteller Qualcomm und Broadcom bieten jedoch bereits geeignete Chips für Router und mobile Geräte an. Qualcomm verspricht einen theoretischen Durchsatz von bis zu 7,8 Gigabit pro Sekunde (Gbit / s) für seine Router-Chips, mehr als das Doppelte dessen, was moderne Wi-Fi 6-Router im 2,4-GHz- und 5-GHz-Band normalerweise theoretisch übertragen können.
In beiden Fällen sind die Werte nur sehr theoretisch – aufgrund der neuen, noch nicht genutzten Frequenzbänder sollte das neue 6-GHz-WLAN insbesondere in dicht besiedelten Städten deutlich mehr Leistungsreserven bieten.
Bereits im September kündigte Asus einen Wi-Fi 6E-Router an, den G.T-AXE11000. Es sollte dieses Jahr in den Handel kommen. Die ersten kompatiblen Smartphones und Notebooks sollen dann in den nächsten Monaten folgen.
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